Moin,
immer schwierig das subjektive Empfinden von Rutencharakteristika anderer einzuschätzen, aber:
Ich denke, du solltest dich von dem Gedanken verabschieden "Die Eine für Alles" zu bekommen.
Elbe Hauptstrom und Kanal sind m.M.n zwei Paar Schuhe.
Im Kanal braucht es eigentlich eher max. 10g Köppe, zumindest im Elbe-Seiten-Kanal, und im Hauptstrom kann es auch mal notwendig sein mit 20g+ zu fischen, auch wenn meistens mit 14-18g Köppen gefischt wird.
Ich fische im Kanal 7g & 10g Köpfe und 3-5" Trailer. Das bedient die ZF II M für mein Empfinden gut. Auch kann die ZF II M in leichter bis mittlerer Strömung, ohne Hindernisse, super mit 3-4" Trailer an bis zu 18g Köppen gefischt werden. Ich verwende sie zusätzlich gerne im Hamburger Hafen.
Wenn in starker Strömung, z.B. Tidenelbe Hauptstrom, und mit kleinen bis mittleren Ködergrößen (3-5" Köder) gefischt wird, ist die ZF II H super. Diese verpackt auch noch 24g Köppe mit 5" Trailer ohne einzuknicken. "Problematisch" wir es mit der Rute wenn Strömung gepaart mit tiefen Wasser vorhanden ist, Hindernisse (z.B. steiler Buhnenhang, eingestürzte Buhnen) dazu kommen und ein kapitaler Fisch einsteigt. Ich will nicht sagen, dass die ZF II H das nicht packt...aber es kann vorkommen, dass dann der Fisch gewinnt, da mit der "H"-Rute nicht genug Druck aufgebaut werden kann, um den Fisch schnell den Buhnenhang hoch zu bekommen.
Die Predator III fische ich in der 892 H Version ab 5.8" Köder mit 10-20g Köppen bis hin zu 8" ES an 20g Köppen. Im Elbe Hauptstrom verrichtet sie super arbeit und würde sicher auch nem Waller Parolie bieten.
Auch hatte ich die Rute nun ein paar Mal mit zum Nachtwobbeln. Da hierbei eh nur geleiert wird ist das für die Rute keine sonderliche Herausforderung und funktioniert, für meinen Geschmack, besser als mit der ZF II H, welche auch schon häufiger für diesen Einsatzzweck mit war. Das Plus an Länge bei der Predator hilft den Wobbler besser paralell zur Steinpackung führen zu können.
Dafür das die Predator die kräftigere Rute ist, fällt diese auch schwerer und kopflastiger aus als die ZF II, ist jedoch für meinem Geschmack die allroundigere.
Die ZF II ist für mich die ausgewogene Jigge welche ich über Stunden ohne Ermüdungserescheinungen fische kann. Die Predator braucht da etwas mehr Substanz um diese dauerhaft und ohne Ermüdung fischen zu können. Einen 5.8" FSI und 6.5" ES am 10-20g Kopf fische/jigge ich schon 2-3 Stunden ohne das ich eine Pause brauche. Ab 6.8" FSI wird es dann anstrengend und ich muss alle halbe Stunde ne Pause einlegen.
Also, für den Kanal würde ich dir die ZF II M empfehlen welche auch als leichte Wobblerrute "missbraucht" werden kann. Der Orbit 110SP ist aber, für mein Empfinden, nicht mehr optimal zu werfen, da das Mag-Drive etwas zu viel (Abwurf-)Kraft zum auslösen benötigt. Da ist die Rute schon voll in (Wurf-)Aktion, soll heißen ich mag nicht doller ziehen. Wenn das Auslösen des MAG-Drive egal ist, dann wirft sie auch den Orbit noch "locker aus der Hüfte". Nen Rigge 90SP schafft sie aber sehr gut zu werfen.
Für den Hauptstrom kannst du schon die Predator III MH nehmen, wenn du etwas mehr Power als bei der ZF II H haben willst. Die Predator-Ruten haben auch eine etwas nachgiebigere Spitze, gehen dann aber sofort in ein "knallhartes" Rückrad über. Ein 50er Zander arbeitet schon schön an der ZF II H, an der Predator H schafft er es kaum aus der Spitzenaktion in das Rückgrat der Rute zu kommen.
Hoffe das hilft dir etwas,
LG Thomas
EDIT: Smartfön Fehler ausgemerzt