Barschfressende Freiwasserhechte

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Ruti_Island

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Hallo Leute,

meine Hechtangelei der letzten Monate zeichnet sich besonders dadurch aus, dass ich mir mit dem Echolot große Fischansammlungen mitten auf dem See suche und dann den Bereich großflächig mit größeren Gummiködern abfische. Das klappt bisweilen relativ gut. Ich sehe aber hier und dort noch Optimierungsbedarf.
Weißfische stehen meist sehr dicht beieinander, so dass man keine Einzelechos hat. Für Barsche ist die Tannenbaumform und ein "loserer" Zusammenschluss markant. Wobei ein Brassenschwarm einem Barschschwarm am meisten ähnelt. Denn auch die Brassen stehen nicht so eng beieinander und auch sie sind auf einem fotorealistischen Bild als hochrückige Fische zu erkennen.
Wenn man dann einen großen Fischschwarm auf dem Echolot hat, kann man aber oft trotz dieser Merkmale nicht genau deuten um was für Fische es sich handelt. Um Klarheit zu schaffen kann man natürlich den Fischschwarm mit kleinen Ködern anfischen. In der Vergangenheit habe ich das hin und wieder gemacht. Hauptsächlich vertikal, so dass ich, auch wenn kein Fisch beißt, sehen kann ob die Fische dem Köder nachgehen oder nicht. Meist nutze ich dafür einen 3" Shad an einem für die Tiefe angepassten Jig und einem 2" Pintail oder Creature nose-hooked am Seitenarm. So kann man schon ziemlich genau identifizieren ob es sich um Barsch- oder Weißfischansammlungen handelt. Man kann natürlich nie ausschließen, dass es sich um Barsche handelt die gerade in einem Weißfischschwarm rauben. Das ist aber meist auch daran erkennbar, wenn man viel "Bewegung" auf dem Echolot hat.
Wenn ich dann den Bereich mit Hechtködern abwerfe ist mir aufgefallen, dass ich an Barschschwärmen unterdurchschnittlich wenige Hechtbisse bekomme. Der Barschbestand ist an den befischten Gewässern durchschnittlich.
Was mich jetzt interessiert ist, ob es an großen Gewässern mit sehr gutem Barschbestand, wie dem Edersee, Freiwasserhechte gibt, die den großen Barschschwärmen hinterher ziehen? Ähnlich den Freiwasserhechten aus den Maränenseen. Zudem gibt es ja Maränenseen, die zusätzlich einen guten Bestand an Barschen haben. Wie sieht es da aus? Gibt es dort verschiedene Arten von Freiwasserhechten, also die einen die den Maränen folgen und die anderen den Barschen? Oder sind die Erfahrungen ähnlich wie meine, dass der Barsch als Hechtfutter selten gern genommen wird?
Ich würde mich über ein paar Erfahrungen freuen.
 
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flax98

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moin,

ich muss gestehen das ich wenig bootserfahrung auf hecht habe, kann dir aber mal aus meiner köfi-fischerei-zeit berichten. früher hieß es den angelzeitschriftten das der barsch wegen seiner rückenflosse als köfi ungeeignet ist - völliger blodsinn!!! der hecht greift sich den köfi quer, schwimmt zum fressplatz und dreht ihn dort so dass er mit dem Maul voraus geschluckt wird.
ich habe aus verschiedenen gründen sehr gerne mit barsch gefischt. die hauptgründe waren die bissausbeute und die zähe haut welche auch mehrere würfe überstand.

geht jetzt nicht ganz in deine richtung, hilft dir vielleicht trotzdem ein wenig weiter.
 

Maasspinner

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Ich kann dir nur sagen wie es hier bei mir am See ist.
Hecht steht bevorzugt in der Nähe der Weißfischschwärme.
Die Barschschwärme bleiben bei mir auch nicht länger an einem Spot, die ziehen mehr oder weniger umher.
Und der Hecht mag es wohl nicht so gerne hinterher zu schwimmen.
Auch an sogenannten Barschbergen hält der Schwarm Barsche sich meist nur eine begrenzete Zeit auf und zieht dann weiter.
Dann dauert es eine ganze Weile bis sich da wieder neue Barsche einfinden, das kann u.U. einige Stunden dauern.
Bei den Weißfischen ist das ein wenig anders, die stehen bei mir bevorzugt in einer Region vom See, auf der Seite vom See wo mehr oder weniger den ganzen Tag die Sonne drauf scheint.
Und auf dieser Seite des Sees fange ich viel häufiger und auch größere Hechte als in der Nähe eines Barschbergs.
Wobei ich Hechte auch schon beim rauben auf Barsche beobachten konnte, die nehmen das was sie am einfachsten bekommen.
Genau wie Zander, die sieht man ja mit beginnender Dunkelheit zwischen der Barschbrut sogar an der Oberfläche rauben.
Aber Barsche sind, aus welchen Gründen auch immer, nicht die bevorzugte Beute von Hechten, zumindest nicht hier bei mir.
Vielleicht weil so ein Barschschwarm besser organisiert ist als Weßfische ?
Vielelicht weil Barsche flinker sind ?
Ich bin der Meinung das der Hecht immer das Futter nimmt was ihn am wenigsten Anstrengung kostet.
Wozu soll er Barschschwärmen hinterher ziehen wenn die Weißfisch zu ihm kommen, beziehungsweise wenn er sie immer am gleichen Spot vorfindet.
Keine Ahnung wie es anderswo aussieht, aber so sind meine Erfahrungen an meinem Gewässer.
 

Fischhenrik

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Spannendes, schönes Thema, danke dafür :)
Ich kann vom Edersee berichten, dass es viele Hechte gibt, die sich an die Barsch-Schwärme heften. Egal, ob im Flachwasser oder Freiwasser. Auf dem Echolot konnte ich diese Hechte ehrlich gesagt nie ausmachen, dafür sind mir die umherschießenden Barsch-Echos zu wild und vor allem aufmerksamkeitserregend (los los los Köder ins Wasser, schnell schnell schnell :D ).
Da sie aber recht regelmäßig als Beifang den Weg an die Luft fanden, kann ich die Nähe von Hechten zu Barschschwärmen am Edersee bestätigen. Für alle anderen Schwärme (Weissfisch, größere Brassen und Maränen) fehlt mir dir Erfahrung.
 

Ruti_Island

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@Maasspinner das deckt sich ja ziemlich gut mit meinen Erfahrungen.

@Fischhenrik so habe ich es vom Edersee auch erwartet, Danke für deine Erfahrung. Es bleibt aber fraglich ob nicht mehr Hechte an den Weißfischschwärmen zu fangen sind.
Dass du die Hechte auf dem Echo nicht ausmachen kannst, kann daran liegen, dass sie vielleicht mitten in den Barschen stehen oder weiter am Rand, so dass sie vom Geberkegel gar nicht erfasst wurden.
 

Fischhenrik

Gummipapst
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Ich bin sehr gespannt, ob jemand andere Erfahrungen zum Edersee beisteuern kann, aber immer, wenn wir es dort gezielt auf Hecht probiert haben, haben wir versucht Weißfischschwärme anzusteuern und es hat dort so gut wie nie geklappt mit den Hechten. Also Hecht gab es bei uns definitiv immer öfter als Beifang beim gezielten Barsch-Angeln.
Es gibt so viele Faktoren, die dazu beitragen können. Zackigere Köderführung, leichteres Gerät, überhaupt leichtere, kleinere Köder usw. usf.
Aber ich will die Diskussion nicht nur auf den Edersee beziehen und freue mich auf weitere, andere Erfahrungswerte :)
 

BastianR.

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Hallo Ruti_Island,
sehr interesantes Thema!
Ich habe mich selbst schon diverse Male mit dem Thema beschäftigt, allserdings in etwas abgewandelter Form.

Also vorab..! Ich glaube, dass es dem Hecht GENERELL egal ist, ob er nun ein Weißfisch oder Barsch zwischen den Kiemen hat! Passt der Fisch irgendwie ins Beutespektrum des Hechtes, muss er sich vor den Mödergurken auch in Acht nehmen. Andernfalls landet er auf dem Speiseplan.
Zwei Gründe sind meiner Meinung nach aber dafür verantwortlich, dass der Hecht in seinem Leben garantiert mehr Weißfische verspeist, als Barsche:
1. Es gibt IMMER mehr Weißfische als Barsche in einem Gewässer. Die Nahrungspyramiede gibt das garnicht anders her! Anderfalls würden die Fischbestände in einem Gewässer einfach zusammenbrechen! Um satt zu werden, macht es für den Hecht also einfach am meisten Sinn sich an dem zu orientieren, was auch am meisten vorkommt. Weißfische sind also gewissermassen „planbarer“ für die Hechte.
2. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass meiner Meinung nach Barsche sehr senisbel auf die Anwesenheit von Hechten reagieren. Und, besonders im Schwarm, die Gefahr die von anwesenden Hechten ausgeht, bedeutend besser wahrnehmen als Weißfische.

Ich kann garnicht mehr sagen wie oft ich beim Barschangeln schon beobachten konnte, dass an Plätzen, die eben noch brandheiß waren, auf einmal die Bisse ausblieben und stattdessen kurze zeit später Hechte im Kesche zappelten
Die Barsche legen hier also definitiv ein sehr ausgeprägtes Ausweich-, oder Vermeidungsverhalten an den Tag.

Ähnliches konnte ich auch schon in Schweden beobachten. Dort befischten wir täglich einen flachen Seeauslauf mit ausgeprägten Seerosen und lockeren Binsenfeldern. Überall wimmelte es nur so vor Brutfisch und kleinen Rotaugen. Wir fingen dort aber entweder schwerpunktmäßig Barsche oder eben Hechte auf unsere Stikbaits und Popper. Beide Fischarten zusammen, fast nie! Ich behaupte steif und fest, dass die Barsche nur dann aktiv am rauben waren, wenn die Dichte an aktiven Hechten in diesem Gebiet, dies auch ohne ein erhöhtes Risiko, selbst gefressen zu werden, zulies!!

Auf der anderen Seite konnte ich früher beim Stippen sehr oft sehen, wie die Fische an meinem Futterplatz alle aus einander Sprangen, weil die Hechte dort immer wieder reinschepperten. Zwei Sekunden später ging die Madenmontage dann aber wieder auf Tauchstation. Als wenn es den Friedfischen komplett egal wäre, das dort gerade ein mächtig großes Maul mit Zähen hinter denen her ist…

Meine These lautet daher, die Weißfische scheinen den Hecht nicht so sehr als Bedrohung wahrnehmen zu können, wie Barsche das können. Daher denke ich, dass du schlichtweg an Barschschwärmen verhältnismäßig weniger Hechtbisse bekommst, weil die Barsche Plätze mit aktiven Hechten meiden und nicht weil Hechte keine Barsche mögen :tonguewink:

Letztendlich sind Hechte aber wie schon gesagt hoffnungslose Opportunisten…. Wenn Sie irgendwo leichter Barschen nachstellen können oder die einfach aufgrund ihrer Größe, die ergibigere Nahrungsquelle sind. Werden Sie vielleicht auch bei euch schwerpunktmäßig hinter Barschen her sein.
Wer weiß das schon so genau … :tonguewink:

Andere Erfahrungsberichte diesbzeüglich würden mich auche echt interessieren!

Gruß Basti
 

Fischhenrik

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1. Es gibt IMMER mehr Weißfische als Barsche in einem Gewässer. Die Nahrungspyramiede gibt das garnicht anders her! Anderfalls würden die Fischbestände in einem Gewässer einfach zusammenbrechen!

Schöne Ausführung deiner Erfahrungen, danke dafür. :) Aber den von dir zitierten Beitrag mag ich nicht ohne Nachfrage (um was zu lernen) so hinnehmen. Wieso meinst du, dass ein Gewässer nicht von Barschen dominiert werden kann? Sie fressen Plankton, Larven, Krebstierchen und Fische (auch ihrer Art). Von daher ist es für mich, zumindest in der Theorie, nicht trivial, dass der Weißfisch IMMER dominieren muss.

VG Henrik :)
 

- tafkas -

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Habe letztens eine Abhandlung zur Bestands-/Artenzusammensetzung eines Gewässers gelesen und da hatten Barsche in kg einen ganz erheblichen Anteil (aus der Erinnerung um 40%). Meiner Meinung nach aus den von Fischhenriks genannten Gründen. Es sind keine reinen Raubfische.
 

ranseier

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Ähnliches konnte ich auch schon in Schweden beobachten. Dort befischten wir täglich einen flachen Seeauslauf mit ausgeprägten Seerosen und lockeren Binsenfeldern. Überall wimmelte es nur so vor Brutfisch und kleinen Rotaugen. Wir fingen dort aber entweder schwerpunktmäßig Barsche oder eben Hechte auf unsere Stikbaits und Popper. Beide Fischarten zusammen, fast nie! Ich behaupte steif und fest, dass die Barsche nur dann aktiv am rauben waren, wenn die Dichte an aktiven Hechten in diesem Gebiet, dies auch ohne ein erhöhtes Risiko, selbst gefressen zu werden, zulies!!

Kann ich zu 100% bestätigen, entweder Barsche, oder Hechte, sehr selten beides zusammen. Und Weißfischschwärme sind meiner Erfahrung nach die größeren Hechtmagnete als Barschschwärme.

ranseier
 

BastianR.

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Schöne Ausführung deiner Erfahrungen, danke dafür. :) Aber den von dir zitierten Beitrag mag ich nicht ohne Nachfrage (um was zu lernen) so hinnehmen. Wieso meinst du, dass ein Gewässer nicht von Barschen dominiert werden kann? Sie fressen Plankton, Larven, Krebstierchen und Fische (auch ihrer Art). Von daher ist es für mich, zumindest in der Theorie, nicht trivial, dass der Weißfisch IMMER dominieren muss.

Hi Fischhenrik,

Da hast du natürlich auch erstmal recht mit!

Ich muss an der Stelle meinen Post auch vielleicht nochmal etwas relativieren :) Barsche können natürlich auch die Nische der Weißfische einnehmen, dass stimmt! Wir haben bei uns in der Gegend z.B. einige Baggerseen, die noch sehr jung sind (teilweise nur ein Jahr alt). Dort sind die Barsche meistens sogar die erste Fischart, die das Gewässer bevölkert und somit auch die dominierende Spezies.
Sobald sich hier ein Hechtbestand etabliert, finden die erstmal natürlich hauptsächlich nur Barsche vor.
Auch an kleineren Stillgewässern mit verbutteten Beständen kann man das häufig beobachten

Ich hätte schreiben sollen, sass mein Post sich eher auf die etwas größeren Barsche (ab 20 – 25 cm) beziehen soll, da im Freiwasser ja eher Fische jenseits dieser Größe anzutreffen sind:blush:. Die Schilfgürtel bei uns sind natürlich auch voll mit kleinen Barschen, die wiederum einen großen Anteil der Fischmasse ausmachen und mit Sicherheit auch auf dem Speisezettel der Hechte stehen.
Der Beitrag hier bezog sich ja aber auf Freiwasserhechte, die größeren Schwärmen nachstellen.
An meinen Gewässern treten die Barsche im späteren Lebensverlauf ganz strak als Räuber unter anderem im Freiwasser auf und da gehen meine Erfahrungen klar in die beschriebe Richtung.
Verallgemeinern kann man aber beim Angeln natürlich garnichts, da hast du schon Recht. Deswegen sollte mein Post auch bitte nicht als, auf Löffeln servierte Weißheit verstanden werden :tonguewink:.
Ausnahmen von der Regel gibt es ja bekantlich regelmäßig ;)

Gruß

Basti
 

Fischhenrik

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Ich habe passend zur Diskussion bzgl. vorkommender Biomassse mal ein paar Daten der Interessengemeinschaft Edersee rausgesucht. Die Diagramme sprechen für sich, denke ich. Im übrigen besteht der Edersee mindestens dreiviertel des Jahres nur aus "Freiwasser".
Screenshot_2017-08-23-08-08-39.png Screenshot_2017-08-23-08-09-24.png Screenshot_2017-08-23-08-12-40.png
 

barschheini

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is schon erstaunlich wie weit verbreitet dises hohe aufkommen der barsche geworden ist.
in sehr vielen brandenburger gewässern ist es ähnlich. wo früher ganz klar der zander die dominierende art war ist nun der barsch an dessen stelle getreten und alle anderen raubfischarten sind nur noch in sehr geringen stückzahlen vorhanden und sowas nennt sich dann artenvielfalt aufgrund der guten wasserquallität,.. wie lustig.

da könnte man ja glatt fast überall ein minibarsch angelevent veranstelten...:laughing:
 

Ruti_Island

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Die Diagramme sprechen für sich, denke ich.
Wie meinst du das? Weil die Barsch bis 15cm sowohl bei Stückzahl als auch Biomasseanteil führend sind?
Man darf bei der Auswertung aber auch nicht vergessen, dass die "Futterfischarten" einzeln dargestellt sind. Aufsummiert ergibt sich da ein ganz anderes Bild.
 

Maasspinner

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is schon erstaunlich wie weit verbreitet dises hohe aufkommen der barsche geworden ist.
in sehr vielen brandenburger gewässern ist es ähnlich. wo früher ganz klar der zander die dominierende art war ist nun der barsch an dessen stelle getreten und alle anderen raubfischarten sind nur noch in sehr geringen stückzahlen vorhanden und sowas nennt sich dann artenvielfalt aufgrund der guten wasserquallität,.. wie lustig.
Hi,
das sieht hier bei mir in NL genau so aus.
Das Wasser im See ist so klar das man selbst jetzt im Sommer 2 meter tief schauen kann.
Vor 10 Jahren hatte man den Sommer über Sichttiefen von 50 cm, aber da hatte ich hier auch noch ein ausgezeichnetes Zandergewässer.
Heute dominiert Hecht und Barsch im See, der Zander hat sich in die Maas verzogen und ist nur noch den Winter über im See zu fangen.
 

Fischhenrik

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@Ruti_Island : an die Addition habe ich auch gedacht, allerdings nur bei dem Dominanz-Diagramm, nicht bei der Biomasse. Krass, wie groß die Abweichung da ist. Danke für den Erkenntisgewinn
 

BastianR.

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Wow, sehr interessante Auswertung. Danke dafür!!!
Die Diskussion hierüber ist wirklich interessant ;)

Ich habe passend zur Diskussion bzgl. vorkommender Biomassse mal ein paar Daten der Interessengemeinschaft Edersee rausgesucht. Die Diagramme sprechen für sich, denke ich. Im übrigen besteht der Edersee mindestens dreiviertel des Jahres nur aus "Freiwasser".

Die Diagramme sagen für mich folgendes aus:
es wurden 8644 Barsche gefangen, mit einem Gesamtgwicht von 128,4 Kg. Das Bedeutet, dass das Durchsnittsgewicht der gefangenden Barsche bei ca 15g (!!!!) lag. Wir reden hier schwerpunktmäßig also definitiv von kleineren Fischen. Dies Bestätigt auch das letzte Diagram, bei dem von 8644 gefangenden Fischen 8194 Fische kleiner als 10 cm waren. (!!!) wenn man diesen Daten also keine äquivalenten Daten für Weißfische in der Größenordnung gegenüberstellt, wird es schwierig hieraus einen nennesnwerten Rückschluss bzgl. der tatsächlichen Verteilungen innerhalb des Fischbestands zu schließen.
Anders sieht das bei der relativen Biomasse aus. Dieses Diagram hat meiner Meinung nach die größte Aussagekraft diesbezüglich! Hier wird deutlich, dass, in einem Verhätniss von ca. 3:1, mehr Kg an Weißfisch (Ukeleis, Rotaugen, Brassen etc) gefangen wurden als an Barschen. Das wiedrum bekräftigt meiner Meinung jetzt erstmal meine Theorie, dass es mehr Biomasse an Weißfisch geben muss als an Barschen.

ALLERDINGS: muss ich sagen, dass ich nie erwartet hätte, dass hinsichtlich der Biomasse, der Barsch tatsächlich die am stärksten vertretene Spezies ist. Ob nun Brut und Kleinfische mit reingerechnet sind, hin oder her....

Bei einer solchen Verteilung stellen Hechte garantiert auch Barschwärmen nach.

Man lernt nie aus ;)

In jedem Fall eine schöne Auswertung!

Schöne Auswertung!!
 

Ruti_Island

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An einem meiner häufig befischten Baggerseen wurde letzten Herbst eine Gewässeruntersuchung durchgeführt. Im Vordergrund stand hierbei die Fischzusammensetzung zu untersuchen. Es gibt außerordentlich viele Barsche und Schleien. Kein Wunder also, dass ich mit Barschdekoren und Gelbtönen besonders gut gefangen habe in den letzten Jahren. Mit Weißfischdekoren läuft es nicht allzu gut.
 

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