Baitcaster über kopf auswerfen

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Honich89

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Hey ihr netten Menschen ;-)
Wollte mal an die Profis fragen wie ihr das macht mit über Kopf werfen? Das habe ich heute mal versucht und hatte fast nur Perücken:-(
 

edersee

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Nicht wie mit der Spinning werfen, durchgehende Bewegung ohne hinten zu stoppen. Rolle leicht seitlich kippen. Rute beim Ablauf der Schnur leicht mit der Spitze nach oben bewegen.
 

Fischer Hans

Finesse-Fux
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Ausgehend davon das der grobe Bewegungsablauf - Wurf beginnt vorne, eine durchgehende Bewegung,... - bekannt ist, würde ich mal ein paar Tips für die Feinheiten in die Runde werfen.

- Pendellänge ist Variabel, geht von "Köder direkt am Spitzenring" für präzise Würfe, bis halbe Rutenlänge zum rausballern. Zum reinkommen sollten 15-30cm am besten sein, da lässt sich der schwingende Köder am einfachsten "kontrollieren".

- der Wurf beschreibt eigentlich keinen Halbkreis, wie das in manchen YT Videos gerne beschrieben wird. Er beginnt vorne ungefähr bei 9 Uhr, schwingt nach hinten auf ca. 2Uhr durch und stoppt dann vorne auf ca. 11 Uhr. Dieser, mMn möglichst abrupte, harte Stop, gibt der Rute die Möglichkeit sich ordentlich zu entladen. Bei diesem Stop versteife ich ich den Arm kurzzeitig komplett und richte höchstens noch etwas die Rute auf die Schnur aus. Die Rutenspitze nicht absenken, die Schnur würde gebremst und stellt sich auf der Spule auf. Wenn der Köder in der "Sinkphase" ist (in der Luft natürlich), kann man durch anheben der Rutenpitze den Ablauf der Schnur "unterstüzen". In der Regel versuche ich eine Bewegung mit den Armen nach vorne zu vermeiden. Beim Stop stehen Unter-und Oberam bei mir zwischen 90 und ca 110 Grad und die Oberarme liegen fast am Körper an, wo der nächste Punkt direkt anknüpft.

- Mit angelegten/angewinkelten Armen werfen, nicht "am langen Arm". Ich hab hier vor Jahren den Tip aufgeschnappt sich vorzustellen man hätte Tischtennisbälle unter den Achseln, die beim Wurf nicht runterfallen dürfen. So arbeitet man mehr mit den Unteramen. Mir hat das enorm geholfen (Credits gehen an Twitchbait Svenni). Mit angewinkelten Armen kann ich präziser, schneller und ermüdungsfreier werfen. Wichtig ist, dabei eben nicht insgesamt zu steif zu sein, die Arme haben nur ne klare Position. Das Resultat ist im Endeffekt, das ich den Radius in welchem sich das Unterteil der Rute bewegt, verkleinere. Dadurch wird die Bewegung der Rutenspitze definierter, der Blank nimmt die Energie mMn besser auf und gibt sie beim Stop besser wieder ab, wenn ich unten quasi einen "Fixpunkt" habe.

- aus dem Muskelgedächtnis werfen, nicht mit dem Kopf. Das Ziel anschauen und während des Wurfes im Auge behalten. Nicht nach hinten sehen (zumindest nicht bei jedem Wurf ) und in einer knackigen Bewegung, ohne zu zögern und viel nachzudenken, den Köder ins Ziel werfen. Als wär's ne Selbstverständlichkeit. So klappen meist auch jene Würfe, welche man beim zweiten mal nicht nochmal hinbekommt. ;)


Das mag teilweise recht technisch und der Teil mit den angewinkelten Armen vielleicht steif und statisch klingen. Ist es aber ganz und garnicht, man kann dabei sehr locker und entspannt sein. Wenn man das verinnerlicht hat, kommt das meiste aus dem Gefühl/Muskelgedächtnis, wodurch man mMn insgesamt viel freier agieren kann. Für mich ist dabei wichtiger die Bewegung selber, bzw das Gefühl dafür wie/wo die Aufladung entsteht "abzuspeichern", als den Weg der Bewegung. Oder einfach gesagt, nicht nur über die rechte Schulter, sondern auch über die linke oder mal eher diagonal werfen. Oder auch mehr Vor oder Neben dem Körper. Mir hilft das zb an Stellen mit wenig Platz, wenn ich aus kleinen Bewegungen viel Energie bekomme und die Würfe auch um den Körper "verschieben" kann.
 
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SlidyJerk

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Hey ihr netten Menschen ;-)
Wollte mal an die Profis fragen wie ihr das macht mit über Kopf werfen? Das habe ich heute mal versucht und hatte fast nur Perücken:-(
Ich gehe davon aus, dass Du die Rolle korrekt eingestellt hast. Das Wichtigste was ich bisher den Neueinsteigern mit auf den Weg geben / zeigen konnte, ist eine gleichmäßig beschleunigte Wurfbewegung. Wer oft zwischen Spinning und BC wechselt, hat es hier sicher etwas schwerer.
Ich hatte anfänglich dem Wurf auf den letzten Zentimetern der Wurfbewegung (wie mit einer Spinning) noch einen kräftigen Ruck verpasst.
Aber das war mehr als kontraproduktiv.
Also die Rute wie oben beschrieben gleichmäßig durchziehen und bei 10-11Uhr abstoppen.
Der Rest ergibt sich.
Ich muss dazu sagen, dass mein Wurfstil eigentlich keiner ist. Das haben mir bereits einige gesagt. Skorpion und Old-Tom zum Beispiel. Trotzdem erreiche ich fast Spinningwurfweiten und das bei sehr seltenen Backlash‘s. Viel Erfolg!
 

Honich89

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So ersten Würfe sind durch mit 20 g grundblei Durchschnitt liegt bei 48-51 Meter
 

SlidyJerk

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So ersten Würfe sind durch mit 20 g grundblei Durchschnitt liegt bei 48-51 Meter
Na das wird doch schon :) !
Heute früh hat mich doch tatsächlich ein Nachbarangler gefragt, welche Rolle ich da dran habe. Ne Shimano?
Da habe ich artig genickt und ihn gefragt warum er das wissen möchte.
Er war sichtlich beeindruckt welche Wurfweiten man mit einer gut abgestimmten BC Kombo erreichen kann.
Also @Honich89: Weitermachen! Es lohnt sich.
 

Honich89

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Über Kopf hatte ich natürlich paar Perücken aber da habe ich gemerkt wenn mein Schwung nicht richtig war muss man sich erst mal richtig konzentrieren beim auswerfen aber Spaß macht es ;-)
 

Trawar

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Was auch auch hilft ist wirklich die Rute bewusst nach dem Auswurf langsam wieder nach hinten zuführen.
Später passiert das Automatisch wenn man mit dem Daumen spührt das sich langsam ein Ballon entwickelt.
Das ist wie beim Skippen, man fängt mit der Bewegung der Rute das mehr an Schnur wieder ein wenn die Spule wiedermal schneller ist als der Köder fliegt.
Keine Ahnung ob man das versteht was ich da geschrieben habe, ich tu es selbst kaum :emoji_smile:
 

Rowdy Roddy Piker

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Die langsam rückwärtsbewegende Rute soll das Gewicht des im Flug befindlichen Köders nutzen, dem Überschlagen der Schnur auf der Spule vorzubeugen. So richtig?
 

Side

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Ich klinke mich mal ein. Bin seit knapp einem Jahr beim Baitcastern dabei. Möchte es nicht mehr missen und ich denke es klappt auch schon ganz gut.
Trotzdem hätte ich eine Frage. Ich habe ja mein Daumen vor dem Wurf nach Schnufreigabe oben auf der Spule liegen. Wenn ich dann einen Überkopfwurf mache drehen vielen die Rolle um 90 Grad nach links während dem Wurf (Rechtswerfer). Muss man das machen und was bringt das? Ich drehe mein Handgelenk nicht und ein Drehen fühlt sich für mich irgendwie unnatürlich an....bitte klärt mich auf :)

Beste Grüsse

Alex
 

Rubumark

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Das kannst du meiner Einschätzung nach halten wie jener auf dem Dach.
Manche finden es angenehmer, wenn das Zeigefingergrundgelenk zum Ende des Wurfes oben ist, andere das Daumengrundgelenk.
 

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