Akku-Stress, Empfehlung gesucht

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Yoshi

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die Maus...
Moin,
hab mit meinem 1 Jahr alten TMCT Li-Ionen Akku das Problem, dass er sich urplötzlich nicht mehr richtig aufzuladen scheint. Frisch vom Ladegerät sind nur noch 10.5 V drin... :eek: Hat jemand eine Ahnung, woran das liegen kann? Hab ihn einmal im Vertrauen auf das BMS zwei Tage hintereinander genutzt und dabei auch auf ca 10.9 entladen - war das der Fehler?

Zweite Frage - wo bekommt man schnell und günstig einen Ersatz? Oder heisst es einfach schnell oder günstig ?
 

christophm

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Ich habe meinen durch Verpolen gekillt...Kabel im Ladestecker war verrutscht. Korrigiert und falsch rum wieder zusammengebaut...
Ladegerät und Akku tot :-(
 

M.A.D

Finesse-Fux
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Mist, so macht man seine schmerzhaften, aber lehrreichen Erfahrungen. Wie weit würdest du denn einen Li-Ionen - Akku entladen, ohne Probleme zu befürchten?

Kommt drauf an. Ladeschlussspannung vom LiPo liegt etwa bei 3.3V.
Also ein 3-Zeller bis max 9.9V (voll 12.6V). Ein 4er nicht unter 13.2V (voll 16,8V).
Generell würde ich weder LiPO, Li-Ion,LiFePO unter 15-20% entladen. Daher empfehle ich immer Coulometer, keine Spannungsmessung. Damit hat man die Ah immer ganz genau im Blick.
Alles andere ist halt Risiko. Wenn man die Zellen nicht selber im Blick hat. Ein kleiner Fehler im BMS und eine Zelle ist ganz schnell tiefentladen und macht dann sofort die Grätsche. Drum würde ich eher zum LiFePO greifen. Der ist deutlich robuster.
Bei dir könnte es aber auch nur das BMS sein. Ich würde ihn öffnen und jede Zelle einzeln messen. Sind alle gleich, über 3V, ist eigentlich alles ok und nur das BMS Schrott. Ich denke aber, in deinem Akku sind jede Menge runde Zellen drin. Da geht auch schon mal eine hops, da die parallel liegenden Zellen halt nicht gebalanct werden.
 

TiRa

Echo-Orakel
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Vom Modellbau kenn ich das Problem mit tiefenentladenen Akkus auch. Die Ladeelektronik sagt dann, Spannung im Akku ist zu niedrig und hat nicht mehr geladen. Ab und an hab ich mir damit beholfen, den Lader auf NiMh zu stellen und dann einfach mal ein paar Minuten so zu laden und quasi die ganze Balancinglogik einfach zu umgehen. Wenn die Spannung dann über der Schwelle war, dass der Akku im LiPo-Modus wieder akzeptiert wurde, kommte man ihn reanimieren. Allerdings sollte eine, klar sein, dass das mit entsprechenden Risiken einhergehen kann und sich ein bisschen Grundwissen über die Thematik aneignen. Bei Bootsmotoren sprechen wir ja auch nochmal über ganz andere Dimensionen und Kapazitäten. Es ist eine Möglichkeit, den Akku möglicherweise zu retten. Das funktioniert aber natürlich nur, wenn die Zellen nicht beschädigt sind und man die Spannung der einzelnen Zellen messen oder auslesen kann, wie schon zuvor in einer Antwort geschrieben.

Es ist mit Risiken und möglicherweise auch mit Gefahren verbunden. Ich möchte das also nicht als Aufforderung verstanden wissen, das zu tun. Es ist nur eine Idee, mit der man sich vielleicht mal auseinandersetzen kann, wenn man sich bewusst dazu entscheidet, die Möglichkeiten hat Und bereit ist, das Risiko einzugehen und zu tragen.
 

SiWa

Master-Caster
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Wenn hier schonmal das Stichwort Ladegerät gefallen ist und hier offensichtlich Expertise vorhanden ist habe ich mal eine Frage.
Ich habe eine ältere Version dieses Ladegerätes
Bei der Beschreibung steht auch für LiFePo4 geeignet. Meines habe ich vor etwa einem Jahr im seinen Shop gekauft. Bezeichnung und Kenndaten sind identisch nur bei meinem fehlt in der Beschreibung der Hinweis, dass es auch zum Laden von LiFePo4 geeignet ist.
Der Shop antwortet leider auf meine Anfrage diesbezüglich nicht:rolleyes:
Kann jemand von euch in Bezug etwas Licht ins Dunkel bringen in Bezug auf der Verwendbarkeit von Ladegeräte bzw die Bezeichnung? Brauchen LiFePo überhaupt ein spezielles Gerät?
 

M.A.D

Finesse-Fux
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Kann jemand von euch in Bezug etwas Licht ins Dunkel bringen in Bezug auf der Verwendbarkeit von Ladegeräte bzw die Bezeichnung? Brauchen LiFePo überhaupt ein spezielles Gerät?

Dein Ladegerät ist ok. Ich würde jedoch bei 14.4V den Stecker ziehen. Die 14.7V (für moderne Blei-Akkus) Lade-Nennspannung wären mir zu hoch.
Musst gucken, was bei deinem Ladegerät steht.
Ladungserhaltung, auch noch gepulste, würde ich meinem Akku auf gar keinen Fall antun. Wenn ein Li-Akku voll ist, ist er voll. Punkt. Bei Blei passieren dann noch immer weitere chemische Prozesse. Somit wird dann auch noch Ladungspotential frei. (für die Klugscheißer: ja bei Li auch. Aber um ein vielfaches geringer und nicht der Rede wert. Der entstehende Schaden durch dieses Überladen ist dagegen um ein vielfaches höher.)
Da wären wir wieder beim Coulometer. Das sagt dir sehr genau, wann dein Akku voll ist (LiFePO kannst du z.B. auf 14.4V einstellen). Einfach den Handy Timer 3min früher einstellen und den Stecker dann bei 14.2-14.4V ziehen. Dein nächster Akku wird's dir danken. Mit etwas Erfahrung erkennt man sehr gut, wann die erste Zelle in Richtung Sättigung geht.
Du kannst natürlich wieder einen Akku mit BMS nehmen. Was ich aber in letzter Zeit über defekte Akkus gelesen habe, ließ sich meist auf ein defektes BMS zurück führen. Wäre mir, mitten auf der Ostsee, echt zu blöd. Akku ok, BMS im Eimer und deshalb 5km zurück rudern. :eek: :sweat:
Gibt halt diese 2 Möglichkeiten:
- entweder mit der Thematik vertraut machen und wissen was man tut
- oder blind auf's BMS vertrauen und im Notfall rudern (denn dein gepflegter, nicht durch das BMS geschädigter Akku, gibt nicht plötzlich den Geist auf)
Leider glauben noch immer die meisten, so ein BMS wird nur aus hochpräzisen Bauteilen gefertigt. Toleranzen von +/-0.1V sind Standard. Wenn man weiß, dass ein LiPO bei 4.25V statt 4.2V Ladeschlussspannung meist schon einen Schaden nimmt und das dann bei jedem Ladevorgang, ist das ein gewaltiger Irrglaube. Genau so kommt es zu qualmenden Hosentaschen. :tearsofjoy: Damit sollte auch jeder jetzt verstehen, warum es schädlich sein kann, immer bis zur letzten mAh gebalanct zu laden. Am besten noch über Nacht. Egal ob kleiner Handy- oder fetter Bootsmotorakku. :smirk:
 
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SiWa

Master-Caster
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@M.A.D danke dir!
Ja ein weitestgehend sorglose Umgang mit den Akkus ist wohl bei den meisten von uns Standard;)
Ich schiele gerade auf einen Liontron mit Bluetooth und zugehöriger App die laut Beschreibung die Funktion eines Coulometers hat, sodass man mit dem Handy das Laden überwachen können sollte. Aber ich hoffe ich tue das dann auch...
Da ich Verbrenner fahre habe ich das Ruderproblem nicht. Weiß allerdings wie bescheiden sich das anfühlt wenn der Antrieb ausfällt, denn auch Verbrenner können ausfallen.
Grüße
 

dietmar

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Moin,
hab mit meinem 1 Jahr alten TMCT Li-Ionen Akku das Problem, dass er sich urplötzlich nicht mehr richtig aufzuladen scheint. Frisch vom Ladegerät sind nur noch 10.5 V drin... :eek: Hat jemand eine Ahnung, woran das liegen kann? Hab ihn einmal im Vertrauen auf das BMS zwei Tage hintereinander genutzt und dabei auch auf ca 10.9 entladen - war das der Fehler?

Zweite Frage - wo bekommt man schnell und günstig einen Ersatz? Oder heisst es einfach schnell oder günstig ?

Hi,

wie M.A.D schon schrieb, Akku öffnen. Was findest du vor? Was für einen Typ (Li-Ion, LiPO, LiFePo4,.....) hast du?

A: 3 oder 4 einzelne Zellen. Miss an jeder einzelnen Zelle die Spannung. Tanzt eine Zelle aus der Reihe? Dann könnte die einen Schlag weg haben.

B: Einen Haufen parallel und in Reihe geschalter kleiner Zellen wie im Notebook. Da wird eine oder mehrere einen Schlag weg haben. Leider kannst du die einzelnen Zellen innerhalb der parallel geschalteten Blöcke nicht messen. Dafür müsstest du die Blöcke auftrennen.

Das BMS kann defekt sein. Leider wird bei Billig-Akkus oft ein sehr schwachbrüstiges BMS verbaut. Da nimmt man lieber ein BMS für 1 $ als für 25 $. Ist leider so. Das bedeutet in der Regel, die Balancer Funktion verträgt weniger Strom als das Ladegerät liefern kann. Normalerweise geht das lange gut, da sich am Ende des Ladevorgangs der Ladestrom reduziert und so auch der zu balancierende Strom abnimmt. Es kann aber vorkommen, je nach Ladestufe, das dieser höher ausfällt. Das überlebt dann das BMS / der Akku nicht.

Also erstmal herausfinden was defekt ist. Ist eine Zelle defekt, diese austauschen. Ist das BMS defekt, dieses austauschen. Darauf achten das der zu balancierende Strom größer ist als der maximale Ladestrom des Ladegeräts.

Es gibt zahlreiche Leute die Akku-Reparaturen anbieten. Die Thematik Lithium ist deutlich umfangreicher und komplizierter als Blei.

Zum Thema Ladegerät schrieb ich schon mal

https://www.barsch-alarm.de/communi...atterie-gesucht-was-ist-empfehlenswert.54178/
 

christophm

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Es gibt zahlreiche Leute die Akku-Reparaturen anbieten. Die Thematik Lithium ist deutlich umfangreicher und komplizierter als Blei.
Hast Du da eine Adresse? Evtl. würde ich mich da mal mit meinem "verpolten" Akku hinwenden. Da würde ich hoffen, dass die Zellen nicht kaputtgegangen sind, sondern eher irgendwas in der Elektronik.

Kann man LiIon problemlos selbst aufmachen?
 

dietmar

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....Der Shop antwortet leider auf meine Anfrage diesbezüglich nicht:rolleyes:
Kann jemand von euch in Bezug etwas Licht ins Dunkel bringen in Bezug auf der Verwendbarkeit von Ladegeräte bzw die Bezeichnung? Brauchen LiFePo überhaupt ein spezielles Gerät?

Wahrscheinlich weill er selbst keine wirkliche Ahnung von der Thematik hat und hofft, das BMS wird's schon richten. Ist auch kaum verwunderlich, denn was ein ideales Ladegerät können müßte, ist bekannt. Dies technisch umzusetzen ist kein Problem. Leider gibt es weltweit kein solches Gerät zu kaufen was alle Anforderungen erfüllt. Ich hab's jedenfalls nicht gefunden. Im Grunde behilft man sich mit Geräten, die halt irgendwie auch funktionieren. Siehe den Link oben.

- Genaue Einstellungen aller Spannungen (Ladeschlußspannungen differieren je nach Hersteller) und Ströme. 0,1-0,2 V mehr tun einem Blei-Akku nicht wirklich weh, für einen Li-Akku kann es das Ende bedeuten.
- Genaue Messung der Ladung
- Abschaltung bei Ladeende
- Überwinterungsfunktion, sprich Laden oder Entladen auf 50% der Kapazität
 

dietmar

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Hast Du da eine Adresse? Evtl. würde ich mich da mal mit meinem "verpolten" Akku hinwenden. Da würde ich hoffen, dass die Zellen nicht kaputtgegangen sind, sondern eher irgendwas in der Elektronik.

Kann man LiIon problemlos selbst aufmachen?

Hi,

mit einem guten BMS kannst du einen Akku auch verpolen, da passiert nix. Gibt es genügend Youtube Videos zu. Leider wird alles BMS genannt. Auch nur ein passives Balancer-System (ein paar Widerstände) wird als BMS bezeichnet. Ein gutes aktives BMS schützt vor Verpolung, Überladung, Tiefentladung, Überstrom, Übertemperatur und Meteoriteneinschlag.

Du öffnest nicht die Zelle, sondern nur das Gehäuse um die Zellen.

Adressen gibt es genug im Netz. Wie gut oder schlecht jemand ist, kann ich nicht sagen. Auch da wird es viel Schrott geben. Vielleicht hat ja der eine oder andere einen Youtube Kanal der bei der Auswahl hilft.

Ob sich eine Reparatur deines Ladegerätes lohnt, kommt auf das Gerät an. Bei einem einfachen Beipack-Gerät würde ich es in die Tonne kloppen und zu einem aus dem obigen Link greifen. Die defekten Teile werden wahrscheinlich keine 8 € kosten. Was willst du aber mit einem Gerät, das im Fall einer Verpolung den Akku zerstört? Bei einem guten Ladegrät passiert im Fall eines Verpolens nix.
 

SiWa

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@dietmar danke für die Antwort.
Das Thema scheint zumindest wenn man keine Affinität für (Speicher-) Elektronik hat nicht so einfach zu verstehen zu sein. o_O

Ich verstehe es gerade, natürlich runtergebrochen auf eine einfache Aussage so, das ich mein jetziges Ladegerät und viele andere benutzen könnte so lange ich, wie auch immer, sicher stelle, dass die Spannung den kritischen Bereich nicht überschreitet.

Weiter sollte ich aber eigentlich auch ein Ladegerät benutzen, dessen Ladestrom nicht zu hoch ist, das heißt zB.
- 15A bei 80Ah ist zu viel
- 10A bei 100Ah wäre passend

Ich habe natürlich entsprechend der Ausführung von @M.A.D ein Interesse daran, dass meine Akkus (auch Handy & Co) möglichst lange halten.
Nur Frage ich mich gerade ob die Tiefe der Information/Diskussion nicht schon ein bisschen über das nötige Wissen eines durchschnittlichen Endnutzers hinaus geht...
Nicht falsch verstehen! Ich weiß die Tipps und Erklärungen hier wirklich zu schätzen!! Aber ob ich das mit meinem beschränkten Wissen alles berücksichtigen kann:sweatsmile:
 

dietmar

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...Nur Frage ich mich gerade ob die Tiefe der Information/Diskussion nicht schon ein bisschen über das nötige Wissen eines durchschnittlichen Endnutzers hinaus geht...
Nicht falsch verstehen! Ich weiß die Tipps und Erklärungen hier wirklich zu schätzen!! Aber ob ich das mit meinem beschränkten Wissen alles berücksichtigen kann:sweatsmile:

Hi,

natürlich hast du da irgendwie Recht. Es ist aber nun mal bei den meisten Dingen so, je mehr sie können, desto komplizierter wird es. Ein heute hochmodernes Echolot mit allem Schnick Schnack lässt sich nicht durch das Drücken der Auto-Taste bedienen. Ist halt so. Einen Käfer konnte jeder Handwerker reparieren. Bei einem hochmodernen Motor mit Dutzenden von Sensoren, Regelkreisen & Co. sieht es anders aus. Gleiches gilt für moderne Akkutechnologie. Entweder man beschäftigt sich damit intensiv und kann damit nebenbei etwas Geld sparen, oder man lässt es und kauft das "Wissen" dazu, sprich lässt andere machen. Sich nicht beschäftigen/dazu zu lernen und Geld sparen, klappt selten.

Ich würde z.B. gerne wissen wieviele LI-Akkus schon von Wohnmobil-Selberschraubern kaputt geladen wurden. Die Zahl dürfte erschreckend hoch sein und den Akku-Händlern ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.
 

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