3 Methods for Casting Big Baits

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Heiner

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Hier ein ganz schöner kleiner Clip, der die zwei wesentlichen Methoden zeigt, wie Bigbaits geworfen werden können. Methode Nr. 3, zu sehen ab 1:34, ist auf Hecht allerdings unnötig und mit den richtig dicken Bait-Brocken eh nicht möglich. Aber wenn man sie beherrscht, macht das schon was her als kleine Showeinlage.


Man sieht: Fischen mit größeren Baits und langen Ruten muss nicht unbedingt grobschlächtig aussehen, sondern kann sogar recht elegant wirken.
 
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Heiner

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Und hier noch ein Clip von dem gleichen Typen, der die Weitwurftechnik mit großen Baits noch etwas detaillierter beleuchtet.


Natürlich klappen weite Würfe nur, wenn die verwendeten Baits zumindest eine einigermaßen brauchbare Aerodynamik aufweisen. Da gibt es erhebliche Unterschiede allein schon in ein und derselben Baitklasse, etwa bei Shads. Das muss man sich selbst zurecht fummeln. In der 30cm-Klasse kann man immerhin noch welche finden, die auch unter weniger optimalen Bedingungen Weiten von deutlich über 30m gestatten. Der in obigem Clip gezeigte Swimbait (von Megabass) ist 10" lang und rund 170g schwer.

Aber wenn die Baits noch größer werden, kann von weiten Würfen bald kaum noch die Rede sein. Und spätestens dann stellt sich, wenn man nicht Schleppen oder an eng begrenzten Hotspots operieren will, die Frage, ob es nicht effektiver ist, sich bei der Ködergröße auf ein Maximalmaß zu beschränken, sagen wir auf 25 oder 30cm. "Möglichst groß" ist beileibe nicht das einzige Kriterium von Belang und keineswegs immer das beste Rezept,

Eine Patentantwort kann man darauf also gar nicht geben, egal ob in Richtung leicht oder heavy. Ich weiß nur, aus welchen Gründen ich in ein paar meiner Gewässer auch Baits über 40cm und jenseits von 300g WG fische, aber in anderen nicht, und in einigen nicht mal annähernd. Oder anders ausgedrückt: Das muss jeder selbst herausfinden für ein gegebenes Gewässer.

Aber das ist eines von diversen Detailproblemen, die man beantworten muss auf der Grundlage eigener Erfahrungen, um die Effektivität zu steigern. Denn das gezielte Fischen auf große Hechte ist nun mal ein Spiel gegen die Wahrscheinlichkeit, und die zu erhöhen, so gut es irgend geht, ist der Trick, um peu a peu zu besseren Ergebnissen zu kommen mit der Zeit.

Zum Beispiel: Wenn man sich auf die Wurfangelei und eine einzige Combo beschränkt oder beschränken muss, weil Schleppen untersagt ist in dem betreffenden Gewässer, geht man bereits ein ganz erhebliches Handicap ein, das die Wahrscheinlichkeit, einen Großen zu erwischen, signifikant nach unten drückt. Um so wesentlicher ist es dann, all jene Faktoren zu optimieren, die kleinere, aber bisweilen auch größere Verbesserungen bringen.

Zum Teil sind das ganz banale und ziemlich offensichtliche Angelegenheiten wie etwa die, dass man die Chancen deutlich verbessern kann, wenn man vorrangig unter günstigen äußeren Bedingungen geht. Nicht besonders schwierig, darauf zu kommen, nicht wahr?

Zum Teil sind es aber auch subtilere Dinge, auf die man nicht sofort kommt, sondern erst nach und nach, weil sie bestimmte Erfahrungen voraussetzen, die man anfangs natürlich gar nicht hat. Das braucht etliche Jahre.
 
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Heiner

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PS: Wem das nicht aufgefallen ist beim Anschauen der Clips: Der Trick, möglichst große Wurfweiten zu erzielen, besteht (auch) darin, den Köder nicht bis zum Wirbel an die Rute heranzuziehen, sondern ein ganzes Stück tiefer hängen zu lassen. Besitzer langer Ruten sind hier klar im Vorteil.

Vor dem Wurf kurz nach hinten gucken, ob der Bait sich vielleicht irgendwo "aufhängen" könnte beim Durchziehen. Bei dieser Art Wurftechnik, wo die Rute am Ende parallel zur Wasseroberfläche liegt, muss man die Schnur natürlich etwas später freigeben, als man das sonst gewohnt sein mag. Ein bisschen üben, dann klappt das. Und man wird sich wundern, wie bei relativ wenig Kraftaufwand die durchschnittlichen Wurfweiten steigen, wenn man den ganzen Ablauf erst einmal richtig drauf hat.

Nebenbei: Manchmal liest man hier und da davon, solche Rollen wie die TranX 301/401 mit nur einem oder zwei aktivierten Pins zu fischen. Im Bigbait-Bereich ist das bei vollem Durchziehen, mit Verlaub, allerdings ein vollendeter Quargel, den manche Sportsfreunde, die ab und an vielleicht auch mal einen etwas größeren Bait über den Teich schlenzen, von der Light-Fischerei übernommen haben, wo das Sinn macht.

Indessen geht bei schweren Baits Sicherheit vor allem anderen, egal wie gut man wirft - oder zu werfen glaubt. Und für die erzielbaren Weiten ist es bei den hier infrage stehenden Wurfgewichten eh völlig wurscht, ob man nun zwei oder vier oder gar fünf oder sechs Pins aktiviert hat. Ich werfe meine 300er und 400er TranX und 300er und 400er Calcutta Conquests nie anders als mit 4 aktivierten Pins. Ausnahme nur: bestimmte Trickwürfe auf kürzere Distanzen, aber niemals bei Überkopfwürfen mit vollem Durchziehen.

Ebenso ist es vollkommener Quatsch, die Regulierung über die Spulenbremse zu machen. Es ist weder nötig noch ratsam, die allzu sehr über den Punkt hinaus zuzudrehen, wo die Spule gerade kein Spiel nach den Seiten mehr hat. Allenfalls kann man noch gewisse Feineinstellungen vornehmen, aber das war es dann auch.

Man werfe doch bitte mal einen Blick auf jene Scheibchen, an die die Spulenachse stößt beim Zudrehen der Spulenbremse. Die sind ganz offensichtlich überhaupt nicht dafür ausgelegt, größere Bremslasten auszuhalten. Wer die Spulenbremse dauernd zuknallt, bewirkt speziell im Bigbait-Bereich nur eines: eine vorzeitige Abnutzung besagter Scheibchen. Einmal richtig einstellen und dann weitgehend die Finger davon lassen.

Weitere Maßnahmen, um Köderverluste bei immer möglichen Schnurklemmern zu vermeiden:

- Bei geflochtener Hauptschnur - die eher "zu dick" als zu dünn wählen im Zweifelsfalle - grundsätzlich eine etwa 2m lange FC-Schlagschnur bestücken. Wie man das am besten macht, findet sich in anderen Threads in diesem Forum.

- Außerdem - und das gilt ganz besonders für die TranX: Bei neu erworbene Rollen zumindest die Spulenlager gründlich reinigen und neu abschmieren mit einem guten Öl.

- Besonders bei Rollen mit nicht synchronisierter Schnurführung die gesamte Schnur in regelmäßigen (und nicht zu langen) Abständen ganz abspulen und unter Zug neu aufspulen. Das geht besonders gut vom Boot, etwa bei der Rückfahrt zum Anleger, und wenn man einen geeigneten Bait dranhängt, hat man sogar noch eine gewisse Chance auf einen Biss im letzten Augenblick.


Wie die Bremsen letztlich optimal eingestellt werden müssen, hängt auch ein bisschen von der verwendeten Rute ab. Bei der TranX 301A geht das mit Baits zwischen 100 und 200g so: Vier der sechs Pins aktivieren, am besten zwei gegenüber liegende Paare, und die Spulenbremse so einstellen, dass gerade eben kein Spiel nach den Seiten mehr hörbar ist (Ohr dranhalten).

Wenn man bei den ersten Würfen feststellt, dass die Schnur sich auf der Rolle noch etwas aufbauschen will, die Schnurbremse eine kleine Idee weiter zudrehen, bis das aufhört - bei Baits mit sehr schlechter Aerodynamik wird man ein bisschen weiter zudrehen müssen als bei besser werfbaren Baits. Aber das ist dann eine Frage der Feineinstellung, nicht der Grundeinstellung, die mit den Pins gemacht wird und nicht mit der Spulenbremse.

Die gern beschworene "Daumenarbeit" ist schön und gut, aber im Bigbait-Bereich nicht empfehlenswert, da riskant und außerdem vollkommen überflüssig mit den heutigen Rollen. Einfach die Wurfbremse korrekt auf Nummer sicher einstellen und gut ist, denn beim Werfen über Stunden mit hohen Gewichten hat man meist ganz und gar andere Sorgen, als Kunstwürfe für die Galerie zu machen - und abgerissene Baits mitsamt Blei von allerlei früheren Heldentaten liegen bekanntlich schon mehr als genug am Grund diverser Gewässer.
 
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Heiner

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Ach, und wo wir grad bei weiten Würfen mit Bigbaits sind: Für den Fall, dass die nötig werden, um die Chancen zu verbessern oder gar, um überhaupt welche zu haben, liebe Uferangler, mal folgende kleine Geistesübung:

Was wirft wohl deutlich weiter und landet außerdem selbst bei vollem Durchziehen weit weniger häufig im Vorfach mit einem Drilling? Ein mit einem elaborierten Drahtverhau und zwei oder drei Drillingen bestückter 25cm-Shad oder der gleiche Shad so bestückt:

20190326_122234.jpg

Und was ist, wenn schon, eigentlich "effektiver": zwei Drillinge oder deutlich gesteigerte Wurfweiten? - Das ist mindestens eine offene Frage, besonders im Hinblick auf die "großmäulige" Kundschaft, auf die man schließlich aus ist, wenn man mit größeren Baits fischt. Schon mal aus solcher Perspektive darüber nachgedacht?

Die relevante Frage lautet hier nämlich nicht, ob ich vielleicht ein verkappter Untergrund-Naturschützer sei, oder dass Onkel Herbert und seinen Kumpel überm Fass Bier das große Muffensausen plagt, ob sie wohl auch den allerletzten Schniepel noch werden haken können und was dergleichen Blödsinn mehr, sondern einfach nur, ob man noch in die Strike-Zone hineinkommt mit dem Wurf oder nicht. Denn wenn nicht, braucht man sich über den ganzen Rest gar keine Gedanken mehr zu machen, weil das Ergebnis eh feststeht.

Entgegen anders lautender Ansichten ist es selbst noch mit gewissen 30cm-Gummilappen möglich, die 40m-Marke zu knacken, auch wenn einem kein freundlicher Wind mit BFT 3 oder 4 konstant von hinten bläst. Allerdings muss man darauf achten, dass die gewählten Baits auch geeignet sind für den Zweck (allzu üppig ist die Auswahl nicht mehr in der Größenklasse) und darauf, was man sonst noch tun kann, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Da gibt es offenbar einige Punkte, an denen man ansetzen kann; die wesentlichen sind hier versammelt oder stecken zumindest zwischen den Zeilen drin.

Und nur en passant: Den im Bild kann man sogar "skippen", so wie oben im Video gezeigt. Bis man es derart präzise hinkriegt, braucht es allerdings sehr viel Übung.
 
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Säp

Twitch-Titan
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Und du wirfst mit einem Drilling deutlich weiter als mit zwei?
 

Heiner

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Ja, denn Letzteres verschlechtert die sowieso nicht berauschende Aerodynamik noch mehr. Zumal auch das Problem des Aufhängens im Vorfach bei vollem Durchziehen steigt mit mehreren Haken.

Natürlich sind das nicht die einzigen Gründe, warum ich 25cm-Shads mit einem Drilling bestücke, es gibt auch noch ein paar andere. Zum Beispiel:

- keine Probleme mit im Kescher verhakten Zusatzdrillingen

- mehr Sicherheit für die eigenen Fingerchen beim Abhaken

- reduzierte Verletzungsgefahr des Fanges

- insgesamt schnelleres Abhaken

- reduziertes Hängenbleiben von unerwünschten Kleinhechten - natürlich nicht Null, aber immerhin.

Ist doch eine ganze Menge an Vorteilen für eine solch einfache Maßnahme, findest du nicht?
 
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yUkOn

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Und das Andrücken der Widerhaken bringt auch noch mal 3 Meter mehr Wurfweite.
Absolut. Im Übrigen funktioniert es auch sehr gut, gänzlich ohne Haken zu fischen. Das bringt quasi "unendliche Weiten".
Zudem werden weder große, noch kleine Fische verangelt. Richtig gut!
 

Heiner

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Ich angle aber und fange, was ich fangen will. Ein Drilling an einem 25cm-Shad reicht mir vollkommen, wenn es auf Hecht geht. Denn im Gegensatz zu dir mache ich das schon lange so und kenne daher die Resultate.

Deine "Argumentation" ist irgendwie, wie soll ich sagen, ein bisserl schwachbrüstig, sozusagen zweiwertig nach einem ziemlich grobschlächtigen Entweder-Oder-Schema gemoppelt. Die Realität ist allerdings immer etwas komplexer, doch wenn du dich in schlicht gestrickten Welten wohler fühlst, ist das natürlich auch ok.

Jedoch kann ich nun wirklich nix dafür, wenn den einen oder anderen Sportsfreund immerfort das große Muffensausen plagt, auch nur einen einzigen Fisch zu verpassen. Meinetwegen gern, wenn's der psychischen Stabilität dient und nicht meine Gewässer versaut. Aber an solchen Phobien laboriere ich nun mal nicht und mag die auch nicht bedienen, schon gar nicht für lau.

Und das erst recht nicht bei Leuten, die im Vorstellungsforum was von C&R zum Besten gaben, weil das gerade in war, aber schon angesichts einfacher Maßnahmen, die offensichtlich dazu dienen, die Mortalität nach dem Zurücksetzen so gut als möglich nach unten zu drücken, ihre intellektuellen Löffelchen abgeben.
 
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dietmar

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Leute ihr gebt gerade ein ziemlich schwaches Bild ab. Ein Drilling reicht völlig aus, wenn man nicht jede Fritte fangen will und die eine oder andere langwierige OP am Wasser verhindern will. Das könnt selbst ihr nicht bestreiten. Sehr viele große Hechte inhalieren Köder völlig, egal wie groß der Köder ist. Und ja, ich oute mich hier wiederholt, die meisten meiner Köder (mit Einzelhaken) haben keine Widerhaken, meine Drillinge haben alle keine Widerhaken.
 

Ruti_Island

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Leute ihr gebt gerade ein ziemlich schwaches Bild ab. Ein Drilling reicht völlig aus, wenn man nicht jede Fritte fangen will und die eine oder andere langwierige OP am Wasser verhindern will. Das könnt selbst ihr nicht bestreiten. Sehr viele große Hechte inhalieren Köder völlig, egal wie groß der Köder ist. Und ja, ich oute mich hier wiederholt, die meisten meiner Köder (mit Einzelhaken) haben keine Widerhaken, meine Drillinge haben alle keine Widerhaken.

Da hast du ja auch Recht. Darum ging es aber nicht. Es ging um die Aussage:

Was wirft wohl deutlich weiter und landet außerdem selbst bei vollem Durchziehen weit weniger häufig im Vorfach mit einem Drilling? Ein mit einem elaborierten Drahtverhau und zwei oder drei Drillingen bestückter 25cm-Shad oder der gleiche Shad so bestückt:

Anhang anzeigen 85544

Und was ist, wenn schon, eigentlich "effektiver": zwei Drillinge oder deutlich gesteigerte Wurfweiten?
 

ferol

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Die Widerhaken drückt man erst an, wenn man einmal am ersten Haken einen Hecht und am 2. Haken seinen eigenen Finger hat. Ich angel zBsp. die gute Line Thru Trout immer mit dem orginalen Haken. Lt. vieler Leute ist der viel zu klein und natürlich fehlt ein 2., da man ja sonst so viele Fehlbisse hätte. Ich habe alle guten Hechte damit ohne Probleme gehakt, und keinen einzigen verangelt. Dabei ist die Forelle einer meiner besten Hechtköder.
 

Ruti_Island

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@ferol wäre noch hilfreich die Größe zu nennen. 15, 20, 25, 30 oder 40cm?
 

ferol

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Gut das stimmt, dazu muss man sagen, dass ich nur die 20er und 25er fische, geworfen. Bei den Größeren würde ich selbst wahrscheinlich auch 2 Drillinge anbringen.
 

Trawar

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@Heiner ich muss dir Danken, da das absolut nicht meine Welt ist habe ich mich auch nie damit auseinander gesetzt.
Ab und an habe ich mal versucht irgendwas um 18cm-20cm zu werfen, aber mit dem normalen Style wie man 10gr. Wirft ist das verständlicher weise nichts geworden.
Für mich war aufjedenfall das eine oder andere dabei was ich mitnehme und wo ich vielleicht von selbst nie drüber nachgedacht hätte.
 

Heiner

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Gut das stimmt, dazu muss man sagen, dass ich nur die 20er und 25er fische, geworfen. Bei den Größeren würde ich selbst wahrscheinlich auch 2 Drillinge anbringen.

Das kann ich nachvollziehen. Bei 25er oder gar 20er Formaten war es für mich überhaupt kein Problem, den zweiten Drilling einfach wegzulassen (und eventuelle Jighaken grundsätzlich abzukneifen). Aber bei 30cm-Shads hat es mich anfangs schon ein bisschen Überwindung gekostet. Bei denen ist der Weitenverlust durch üppige Hakenbestückung übrigens noch ausgeprägter.

Inzwischen ist das für mich aber auch bei 30er Shads zur Routine geworden. Die Fehlbissrate steigt da etwas und die Rate gehakter Kleinhechte sinkt. (Es hat diverse Vorteile, wenn man ein bisschen Buch führt über die Jahre.)

Aber wenn ich die 30er Shads wähle, sind genau diese Effekte beabsichtigt. Deswegen hänge ich sie ja dran, um zu gewissen Saisonzeiten eine etwas höhere Selektionswirkung zu erzielen. Aber die psychologische Barriere, so zu agieren, war anfangs höher als bei den kleineren Formaten.

Was mir ein bisschen geholfen hat: Man mache sich mal klar, wie breit das Maul eines größeren Hechtes eigentlich so ist. Und noch ein kleiner Hinweis: Große Shads führe ich kaum je allzu schnell, dafür habe ich andere Baits - got the idea?

Und bitte: Die obige Liste, warum ich nur einen Drilling bestücke - es gibt dafür nicht bloß einen Grund - steht weiterhin da. Die ist mir, auch wenn das hier so wirken mag, natürlich nicht über Nacht eingefallen per göttlicher Erleuchtung, sondern hat sich nach und nach so herauskristallisiert.

Sind das etwa keine guten Gründe, ein bisschen mehr an Fehlbissen zu riskieren? Und ist es nicht an der Zeit, angesichts der Lage in vielen Gewässern, den Schutz der Bestände mindestens gleichwertig neben den Wunsch zu stellen, fangen zu wollen? Und vielleicht sogar auch mal darüber ab und an? -

Einfach mal wirken lassen für ein Weilchen, ohne gleich dem ersten besten Abwehrimpuls nachzugeben. Es gibt keine fertigen Patentrezepte, und was ich mache, ist bloß eine Möglichkeit unter sehr vielen.
 
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christophm

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Dein Bericht lässt mich nochmal nachdenken, ob ich nicht auch bei 25er (bzw. 23er, z. B. Pig Shad) auf einen Haken gehe. Bei 20er ist das sowieso so....
Setzt Du den dann im Verhältnis zu einem kleineren Shad weiter nach hinten?
 

Heiner

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Stell Dir ein großes Hechtmaul vor. Egal, ob 25er oder 30er Shad: der Drilling sitzt bei mir ungefähr am Ende des ersten Drittels hinter dem Kopf. Ein bisschen variiere ich da, ganz so genau nehme ich das gar nicht.

Ist eine gute Idee, für den ersten Versuch einen Shad in der 25er Liga zu wählen, der nicht ganz so massig wirkt. Das kostet weniger Überwindung, Deswegen habe ich oben das Bild eines Dexter Shad 250 reingestellt, denn der ist ein bisschen kürzer und wirkt insgesamt weniger groß als manch andere Modelle.

Sowas indessen macht natürlich erheblich mehr Bedenken:

20190421_180259.jpg

Aber ich wiederhole auch das noch mal: Wieso fischen die Leutchen eigentlich mit einem Real Eel und dergleichen und finden das ganz supi? Wo doch mindestens zwei Drittel der Länge ganz ohne Haken sind! Das soll dann bei Shads auf einmal eine Riesenkatastrophe sein, über die man am besten Sprechverbot verhängt, aber bei Twistern nicht? - Na, da staune ich aber!

Nur, um mal zu demonstrieren, was da so an inkonsistenten Merkwürdigkeiten vorgeht in manchen Köpfen.

Wer noch wissen will, welche Hakengröße am besten gehen für die meisten 23er und 30er Shads: Beim Owner ST-36 die Größen 2/0 und 3/0.

Aber in vielen Fällen gefallen mir langschenkelige Haken besser. Der "Treble 23" von Gamakatsu in den Größen 3/0 und 5/0 - das entspricht den Owner-Größen 2/0 und 3/0 - ist da meine Wahl, siehe Bild unten. Aber es gibt natürlich auch Günstigeres, das sicher nicht schlechter funktioniert, wenn gut geschärft.

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Heiner

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Weil die, wenn die Hakenbögen knapp bemessen sind für den jeweiligen Bait, etwas besser greifen. Viele US-Musky-Baits haben nicht ohne Grund ziemlich langschenklige Haken montiert (wenn auch bisweilen von fragwürdiger Qualität).

Andererseits ist die Gefahr, damit hängen zu bleiben an gewissen Stellen, natürlich etwas größer, wenn man die Haken frei hängend montiert. Aber da ich Shads so gut wie immer über tiefem, hindernisfreiem Wasser fische, ist das für mich nicht von Belang.
 

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