Haltung zeigen beim Spinnfischen!

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K

knowhow

Gast
Nee, nicht zum Anschlag. Auf den Bildern steht der Angler doch zum Fischen mit dem ganzen Körper gedreht. Da ist doch der Abstand gleich. Aber du meinst nach dem Anschlag, oder? Wenn du nach links anschlägst, kannst du besser kurbeln, als wenn du mit ner LH nach rechts anschlägst?
 

Fischer Hans

Finesse-Fux
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Interessante Frage. Lässt sich wohl kaum pauschal beantworten, dafür aber offensichtlich umso vielfältiger. Find ich gut.
Als Rechtshänder, mit der Rute in der rechten Hand, sind mir 1 und 2 in der Regel am liebsten. Sowohl bei Baitcastern, als auch bei Spinnings.
Wind und räumliche Gegebenheiten am Spot würde ich als "hart limitierende" Faktoren mal außen vor lassen.
Rutenspitze vorne und nach oben, also 2, nutze ich überwiegend für schnellere, agressivere Führungsstile. Zum Beispiel schnelles, hohes jiggen, hartes anlupfen von T-Rigs, Jika und Free-Rig, oder auch "gepullte" Lipless-Cranks. Ausnahme ist hier ein auf der Stelle gezuppeltes Drop-Shot, auch Rutenspitze oben, aber eben langsamer Style. Im Bellyboot fische ich, positionsbedingt, auch überwiegend nach oben.
Seitlich, 1 und 3, nutze ich zum langsamen schleifen und zuppeln von Rigs aller Art, Rubberjigs, zum twitchen, durchkurbeln, aber auch für "feines" jiggen mit kleinen Sprüngen. Carolina Rig fische ich zb eigentlich nur seitlich und schlage (sweepe) vor allem auch nur seitlich an, um das Bullet eher nach vorne, als nach oben zu ziehen (am Kanal, an ner Spundwand, schlage ich auch gerne nach unten an, bilde mir ein die Kraftübertragung auf den Haken ist so sauberer). Variante 1 kann ich insgesamt etwas feiner führen als Variante 3.
Bei Nr 1 und 2 kann ich mit der Baitcaster den besten Anhieb setzen. Das Buttend lege ich beim Biss am Brustkörper an, drücke die Rute in Richtung linke Schulter und drehe gleichzeitig den Oberkörper um ca 45° ein. Ich versuche es in der Regel zu vermeiden "frei Hand" anzuschlagen, wie es bei Variante 3 nach rechts weg der Fall wäre. Das geht mir zu sehr auf´s Handgelenk, vor allem an längeren Tagen. Bei ner Spinning ist der Anhieb für mich weniger kritisch, unabhängig der Haltung, da die Rute meist eh am Unteram fixiert ist.
Generell ist meine Haltung bei der Köderführung aber sehr flexibel und ich passe diese, je nach Bodenstrukur im Gewässer, kontinuirlich an. Auf flachem Grund ist die Rutenspitze eher weiter unten, an einer ansteigenden Kante eher weiter oben und ich fühle mich rein welcher Winkel der Schnur zur Spitze mir grad das beste Feedback gibt. Flexibel sein bei der Köderführung, fühlen und dann wissen wo man hin will (bei mir ist das abschließend der Anhieb, ich will das Ding verwandeln), das ist mir wichtig.
 

hafri

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Hi Fischer Hans,
wow, toller ausführlicher Beitrag. Vielen Dank. Danke auch für die vielen anderen Meinungen. Es kristallisiert sich schon irgendwie heraus, dass die Angelmethode großen Einfluss hat. Interessant ist für mich auch, dass Stellung 2 durchaus ihre Berechtigung hat.
 

ChN

Barsch Vader
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Soweit es irgend möglich ist, präferiere ich Version 2. Hat für mich nur Vorteile. Ergonomisch top, Köderführung top, alles top irgendwie. Zum Jerken, Twitchen, Leiern - egal, wo es geht, Rute vor mich. Idealerweise die Animation nach unten ausführen, nach oben geht aber genauso (wenns drum geht z. B. extrem flach über Kraut o. ä. zu fischen). Zum Jiggen auch Haltung 2. Rute auf 10 - 11 Uhr-Stellung. Seitlich ist für mich ein Graus und mache ich wirklich nur, wenn die äußeren Umstände Haltung 2 nicht zulassen!
 

Vik le Trik

Gummipapst
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Ich versuche mich weitestgehend wie in der Stellung 1 zu positionieren mit leichter Tendenz Richtung 2 als Rechtshänd(l)er... ;-) Achtung: Siehe Beitrag #42!
Die Bisse kommen ohne Umlenkung direkter (spüren, nicht sehen wie bei einer Winkelpicker; außer die Schnur habe ich immer im Blick) und ich habe meistens noch oben links den maximalen Weg zum Anschlagen (zumindest bei Hecht und Zander wichtig) und aus meiner Sicht ist der Bewegungsablauf des Armes nach oben links einfacher und schneller zu bewerkstelligen als in die andere Richtung...das müsste der ganze Oberkörper noch mitarbeiten.
 
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shakii

Finesse-Fux
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Für tote Zander reicht jede Stellung. Ich werde das von Ihm nie vergessen.
Und ich suche weiterhin das Video, das mal bissl off topic.

Ansonsten richtet sich bei mir die Position je nach Wind und wie der Köder arbeitet. Da ich am Fluss Fische fange ich meist mit 1 an, gehe dann über 2 zu 3. Damit habe ich immer den gewissen Winkel zum Köder. Es gibt aber auch seltene Momente wo ich mit dem Köder mitgehe.
Dieses typische angel auf 11uhr beim jiggen mache ich nicht, jiggen kann ich eh nicht.
 

Ruti_Island

BA Guru
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Bei mir beim Hechtangeln definitiv Nr. 1, wobei ich nicht ganz so seitlich stehe. Eher zwischen Position 1 und 2 mit Tendenz zur 1.
Grund ist, dass wenn ich den Griff Fest unter den Arm geklemmt habe, ich einen seitlichen Anhieb setzen kann bei dem ich meinen Oberkörper nach links eindrehe und somit mehr Kraft als bei einem Anhieb allein aus den Armen aufbringe. Wenn man große Gummischnitzel im Schraubstock-Maul einer großen Hechtdame bewegen will in meinen Augen unerlässlich einen kompromisslosen Anhieb zu setzen.
 

Roede

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Aus meiner Sicht hängt es von der Art des Angeln ab. Stellung 1 + 3 nehme ich auch nur zum Spinnfischen. Bin ich aber auf der Ostsee zum Pilken, kommt automatisch Stellung 2 ins Spiel
 

HängerHH

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Für tote Zander reicht jede Stellung. Ich werde das von Ihm nie vergessen.
TdZ..Tot dem Zander...von wo der Anhieb kommt...Hauptsache ist, er kommt aus dem Elbogengelenk (Bums)...um ihm ein drittes Nasenloch, freundlicherweise zu pierchen!. Die Körperhaltung zur Ströhmung, so wie die Friseur, Tackel und Kleidung in Zeiten von Youfish, sind natürlich auch nicht zu unterschätzen (passende Rute ist hilfreich)...Hängt...Kescher! und rein mit dem Lappen!. Ich glaube einen Zander zu"drillen" (98cm -102cm ) auf ein Guffi, ist wohl das "unspannenste" was ,Mann/Frau-Angler, sich vorstellen kann. Dann schon lieber ein 35cm Barsch an der 12gr Rute oder ein Rapfen aus der Ströhmung mit einer Blechpeitsche...dat is wat in Hamburg am Hauptstrom...aber die Rutenspitze zum Köder, Oberkörper zeigt in seiner ganzen breiten Pracht zum Köder, ist schon vom Vorteiel ob mit ,gegen oder parallel zur Ströhmung. Wenn der Anhieb sauber nach oben, durch das Elbogengelenk,also nix mit (Mädchen-handgelnk-rollenkurbel-Hakensetzer), gesetzt wird, hängen die meisten, sauber ,bei mir, im vorderen Mauelbereich bzw. obere Gaumenplatte.Langsammes reinkurbeln aus der Tiefe,(Das ist der Drill) und zügiges C+R hilft den Bestand zu schonen.In diesen Sinne, euch ein tolle Glassaugensaison 2020..Und bleib , so wie die eueren, GESUND !.
 
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Klausi

Barsch Vader
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Ich denke mal, die theoretische Stellungnahme zur Stellung hängt von einigen weiteren Faktoren ab.... Ich würde ab Windstärke BF 3 nie die Rute auf 11 Uhr halten wollen. Stellung 2 allerdings gerne (weil geht kaum anders) beim Pilken und im Tiefwasser beim Vertcalen oder Renken-/Felchenfischen dann aber nicht auf 11, sondern 9.00 Uhr. Zum normalen angeln fast nur 1 und 3. und je nach Ansitzort die Rute zwischen 7 Uhr (Spundwand) und max. 10Uhr auf dem Boot. Unterdchielich und abhängig von der Strömung und vom Wind. Nach entsprechenden Erfahrungen auch nie das Buttend an der Brust - und nie eine zugeknallte Bremse. Wenn man merkt, was dran hängt, Daumen auf die Spule und ggf. "scharf nachwaschen"...
 

hafri

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Tot dem Zander...von wo der Anhieb kommt...Hauptsache ist, er kommt aus dem Elbogengelenk (Bums)...um ihm ein drittes Nasenloch, freundlicherweise zu pierchen!. Die Körperhaltung zur Ströhmung, so wie die Friseur, Tackel und Kleidung in Zeiten von Youfish, sind natürlich auch nicht zu unterschätzen (passende Rute ist hilfreich)...Hängt...Kescher! und rein mit dem Lappen!...
Das klingt ja bestimmt cool. Ist aber nicht gerade mein Slang, wenn ich über die Kreatur rede, der ich nachstelle. Sorry.
Es fiel mir überhaupt etwas schwer, deinem Beitrag zu folgen. Nichts für ungut.
 

Eglifan

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Ich glaube hier vermischen sich gerade zwei Themen :) . Die Haltung beim Spinnfischen und das Video von D.I. in dem er einen toten Zander drillt....
 

dietel

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Also für mich gibt's da keine Frage. Am besten ist zum Jiggen Haltung 2. Wenn jemand mit Haltung 1 oder 3 jiggt, denke ich mir immer: "Oh. Da herrscht noch etwas Nachschulungsbedarf." Wie will man da nen vernünftigen Anhieb setzen? Der beste Jig-Anhieb ist nunmal von unten nach oben. Aus Haltung 1 und 3 zieht man den Köder diagonal nach hinten und eher aus dem Maul heraus. Und es kann auch nicht so viel Power kommen. Ist ja kaum mehr Weg nach hinten da.

Haltung 1 und 3 nehme ich aber beim Durchkurbeln mit Köder ein, bei denen ich eh keinen starken Anhieb setze und die Rutenspitze flach übers Wasser halte. Beim Cranken, Chattern, Spinnerbaiten reicht es mir, den Zug zu verstärken und die Rute leicht nach hinten und aufwärts, wenn sich ein Fisch einhängt. Das geht dann besser als wenn ich in Haltung 2 auf mich zu ziehe. Selbiges gilt für viele Finesse-Methoden, wo der Offsethaken sich eher von selber in den Maulwinkel eingräbt, als dass ich ihn mit Kraft versenken muss.
 

hafri

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ich habe mich heute mal gezwungen, beim Jiggen konsequent Haltung 2 einzunehmen. Ja. Geht. Sogar ganz gut... ;)

Also für mich gibt's da keine Frage. Am besten ist zum Jiggen Haltung 2.
In deinen Filmen habe ich gesehen, dass du beim Faulenzen kurz bevor du kurbelst, den Köder "anlupfst" - also die Rute kurz und schnell um wenige Zentimeter anhebst. Ist diese Bewegung einem besseren Köderspiel geschuldet? Ist es eine anatomische Angewohnheit? Kommt diese Bewegung aus dem Handgelenk oder dem Unterarm?
Also, raus mit der Sprache... :)

Bleibt bitte alle gesund!
 

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