Gestern waren
@schwede2k und ich zu einem recht spontanem Tagestrip unterwegs. Ursprünglich zu viert mit Bellys geplant, sind wir schließlich zu zweit vom Ufer los. Ausgerüstet mit Thermounterbuxe und Wathose, standen wir kurz nach Sonnenaufgang bei 3° Lufttemperatur im, glücklicherweise, etwas wärmeren Wasser.
Eine halbe Stunde später die erste Erkenntnis des Tages: Wenn man ein Handtuch dabei hat, um sich die kalten, nassen Pfoten abzutrocknen, sollte man dieses beim waten nicht unbedingt außen an seiner Tasche runterbaumeln lassen
Weitere zwei Stunden später die zweite Erkenntnis: Das könnte knifflig werden, der "morning bite" blieb aus, bisher kein Anfasser.
Wir hatten bereits die zweite Kante abgefischt und wollten weiter zum dritten Spot. Nur schnell noch das Rig neu binden, das hatte ich schon ein paar Tage gefischt und das Vorfach war mir etwas zu kurz für den steinigen, muschelbesetzten Untergrund. Der Haken hatte auch schon ein paar Fische und noch mehr Muscheln gesehen, die Endschärfe war schon von ab, da musste auch ein frischer her. Das Setup blieb aber gleich, 3/8oz Bullet, Gummiperle als Knotenschutz, 2/0er Ryugi Infini und Smoking Dad Action Craw. New rig, new confidence.
Weiter zum dritten Spot. Dort befischt man quasi eine kleine Senke. Erst eine kleine Kante runter, dann eine größere Kante wieder hoch. Viele kleine Steine und sehr viele Muscheln. Erster Wurf. Das frische Rig fliegt rüber ins flache, absinken, Grundkontakt. Mit ebenso aufgefrischter Konzentration zupfe ich es mit kleinen Sprüngen den Hang hinunter. Unten angekommen, verkürzt sich die Absinkphase zwischen den lupfern. Jetzt kurz schleifen, zweimal "aufpoppen", liegen lassen......zwei ganz feine Zupfer von da unten in die Schnur "tap, tap", als würde ein Rotauge ein paar der unzähligen, millimeter großen Babymuscheln aufsammeln, mit denen die Steine übersät sind. Rutenspitze absenken, kurzes innehalten, Spannung aufnehmen und vorfühlen...ich spüre "weichen" Wiederstand und drücke die Rute in einer Bewegung direkt ins Backbone durch, sweeping, und hängt. Diese Abläufe beim Biss, es ist nur geil, es brennt sich einfach bei mir ein.
Viel Druck am anderen Ende der Leine, "guter Fisch, Kescher bitte...", der Schwede lässt alles liegen, eilt mitsamt diesem herbei und ich glaube er hat einen klitzkleinen Schritt nach hinten gemacht, als der Fisch im klaren Wasser an der Kante vor uns hoch kam, bevor er zum keschern angesetzt hat
sauber eingenetzt, der Kescher voll, die Freude groß. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was für Ausmaße und Gewicht Barsche in dieser Kategorie haben. Man kann das auf Fotos eigentlich immer nur erahnen. Kurz auf die Scale, 48cm. Ein wunderschöner Fisch.
@schwede2k nächstes mal stehe ich hinter der Cam und du davor, ich freu mich drauf
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