• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

TheJuid

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Auch Fangquoten sind seit einigen Tagen im Gespräch. Ich wollte gerne Mal eure Meinung dazu hören.

Ich finde das diese natürlich in erster Linie die kommerziellen Fischer treffen sollte aber ich mir als Angeler auch an die eigene Nase packen sollte.
Ich bin daher auch für C&R und ggf ein Entnahmefenster. Angeln ist für mich Hobby und nicht Nahrungsbeschaffung, auch wenn das sicherlich auch ein bisschen dazugehört.

//www.tagesschau.de/wirtschaft/fangquoten-105.html
 

Fr33

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Da hast du dir ein sehr komplexes Thema raus gepickt. Allerdings - auch wenn ich deinen C&R Gedanken bzw. Entnahmefenster sher gut nachvollziehen kann - das wird aber nichts bringen, sofern die Fischerei da mit ihren Netzen neben den kleinere dann auch eben die größeren "Laichfische" weg schnappt.

Ja es muss was getan werden - das ist fakt. Es wurde ja das Baglimit für 2020 schon auf 5 reduziert. Geplant waren 2 Dorsche pro Tag und Angler! Aber das sei mal ein Nebenkriegsgebiet.

Was mich viel mehr ankotzt - der Fischer kann in der Laichzeit durch fischen und fährt zudem in die bekannten und ausgewiesenen Laichgebiete! Um Bestände nachhaltig zu stützen, sollte man (bevor man auf die Angler mit einem Baglimit schaut), mal diesen gegannten Punkt näher betrachten.
 

TheJuid

Echo-Orakel
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Kannst du den Punkt mit den Laichgebieten nochmal ausführen?
Ist es nicht verboten diese Gebiete anzufahren?

Gruß Juid
 

Fynn_sh

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Ich finde das diese natürlich in erster Linie die kommerziellen Fischer treffen sollte

Ich hätte gerne mal eine Begründung, warum es deiner Meinung nach in erster Linie die kommerzielle Fischerei (wo u.U. Familien und Existenzen dranhängen) treffen sollte und nicht den Angler, der das rein als Freizeitgestaltung nutzt?

Zeitgleich darf man sich auch mal fragen, warum die Organisation "Anglerdemo" sich so strikt weigert Fangzahlen unter freiwilligen Anglern zu erheben, wenn wir doch so wenig Schuld an der Situation haben?
Jeder, der die Kutter- und Kleinbootangelei vor 15 Jahren ernsthaft verfolgt hat, weiß ganz genau welchen Anteil Angler am Rückgang des Dorsches tragen.
 
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TheJuid

Echo-Orakel
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Diese Fischer zerstören sich seit Jahren die Lebensgrundlage selbst, weil sie immer Stärker die Kleinstbestände gezielt abfischrn und Laichgründe aufsuchen. Das kann ich im Normalfall als Angler nicht . Es werden außerdem Fangquoten illegal Überschritten da Kontrollen zu gering sind.

Ein Angler der für seinen Kopftopf angelt wird nie die Bestände dramatisch abduschen können.

Wer ist denn bitte die Anglerdemo???
Die Kutterangelei in der man sich Einbucht ist doch kommerziell. Du bezahlst um auf den Kutter zu kommen. Das zahle ich natürlich mit.
 

Fynn_sh

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Eigentlich möchte ich mich da gar nicht weiter zu äußern, weil mich dieses einseitige Betrachten aus Anglersicht extrem ankotzt.

Aber trotzdem nur noch mal ein paar weitere Worte.
Die Kutter zählen natürlich nicht in die Quote, da es sich hierbei nicht um kommerzielle Fischerei handelt. Die Angler behalten ihre Fische, dürfen sie nicht verkaufen, ergo keine kommerzielle Fischerei.

Ein Angler der für seinen Kopftopf angelt wird nie die Bestände dramatisch abduschen können.

Genau hier liegt das Problem. Es ist nicht ein Angler, es sind hunderte. Ich kenne viele viele Meeresangler. Bis vor einigen Jahren war es vollkommen normal die gefangen Fische im Bekanntenkreis, im Dorf, auf der Arbeit usw. zu verkaufen. Da angelten die wenigsten ausschließlich für ihren eigenen Kochtopf. Warum hat Norwegen wohl die Ausfuhrquote eingeführt und was war damals in den Norwegenangelforen los? Wie viele Leute sind anschließend nicht mehr nach Norwegen gefahren, weil sie ihren Urlaub nicht mehr über den Fischverkauf finanzieren konnten?
Was ist mit den großen Brandungsveranstaltungen, wo gut und gerne mal 250 Leute an nur einer Veranstaltung teilnehmen und jeder davon durchschnittlich 5-10 Kleindorsche verangelt und 5-6 entnommen hat?

Ich war bis vor 10 Jahren selber oft mit den Kuttern aus Laboe unterwegs. Am WE waren die Kutter meistens ausgebucht, was 50 Angler auf einem Schiff bedeutet. In der ganzen deutschen Ostsee waren damals geschätzt 20-25 Kutter unterwegs?!
An guten Tagen hatten die besten 10 Angler auf dem Kutter pro Person 30-40 maßige Dorsche. Die anderen haben sich irgendwo im Bereich zwischen 5 und 15 Dorschen eingependelt.
Ganz grob überschlagen kommen wir dann auf 600 Dorsche auf einem Kutter an einem guten Tag, bei einem Durchschnittsgewicht von unter 2kg (was nicht viel für einen Dorsch ist), wurde auf einem Kutter also 1t Dorsch entnommen. Es war aber nicht nur ein Kutter, sondern um die 20 und das Jahr hat nicht nur einen Tag, sondern 365. Dazu kommen die ganzen Kleinboote, die Trollingangler und die Brandungsangler. Im Langelandbelt war es früher auch vollkommen normal, dass ein Kleinboot am Tag zwischen 50 und 100 Dorsche an Land gebracht hat.

Im Winter wurden von einigen Kuttern aus Heiligenhafen und Heikendorf immer gezielt Dickdorschtouren zu den Wracks angeboten, wo dann stolz die fetten Laichmuttis aus 40m hochgepumpt wurden.

Ich bin sicher nicht in der Lage hier wissenschaftlich brauchbare Ergebnisse zusammenzutragen. Aber meine selbstgemachten Erfahrungen zeigen mir einfach, dass wir Angler eine nicht unerhebliche Mitschuld am Rückgang des Bestandes tragen. Aus diesem Grund halte ich mich selber seit Jahren auch extrem zurück was die Dorschangelei angeht und halte die Quote für Angler grundsätzlich für gerechtfertigt und angebracht.
Wie mit der kommerziellen Fischerei umgegangen wird, wie die Kontrollen stattfinden und wie das Verhältnis aussehen sollte, ist wiederum ein anderes Thema. Da werde ich mich aber zurückhalten.
 

Heiner

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Fangquoten sind "aus reiner Anglersicht" sogar wünschenswert.

Vernünftig ist es, im wohlverstanden eigenen Interesse endlich Verantwortung zu übernehmen für das, was man tut bzw. unterlässt. Unvernünftig ist es indessen, grundsätzlich alles, was offensichtlich auch von Anglern an Schäden verursacht wird, in penetranter Endlosschleife abzustreiten und auf irgendwelche Butzemänner schieben zu wollen, um selbst genau so weitermachen zu können, wie gehabt. Das ist, mit Verlaub, Kinderkram.

Ich kann den Ärger von @Fynn_sh bestens verstehen.
 
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Pinocio

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Ich finde Fangquoten auch in Ordnung. Wenn ich schon hier sehe, wie manche sich die Tüten mit Weissfisch vollmachen (wir haben mittlerweile im Verein auch hier eine Fangbegrenzung), wie ist das dann auf einem Kutter mit leckerem Dorsch?
Ich kenne einige, die dann hier ankommen und erst mal den Fisch verschachern.

Und zur kommerziellen Fischerei: Natürlich finde ich es nicht gut, wenn übertrieben wird, doch muss man sich auch mal fragen woher das kommt? Wie oft liest man auch hier im Forum "bloß keinen geliebten Barsch abschlagen oder gar einen Zander" lieber im Supermarkt Fisch aus der Truhe holen.
Kommt da nicht der Gedanke: Unterstütze ich damit eventuell genau jene Fischer? Und wir wollen es möglichst billig, was also soll der Fischer tun damit er überleben kann?
Wäre es da nicht "ökologischer" auch mal ein paar Barsche mitzunehmen? Oder wenn man schon so radikal ist einfach gar keinen Fisch essen oder auf Fischarten ausweichen, die nicht unter Überfischung leiden.

Man kann bei diesem Thema nicht mit dem Finger auf andere zeigen, jeder trägt seinen Teil dazu bei. Als Angler, als Fischer, genau wie jeder Bürger. Das einzige was ich immer höre ist: Die andern!
Das klingt wirklich sehr nach Menschen, die noch nicht erwachsen geworden sind, denn erwachsen werden heißt Verantwortung tragen.
Seine Rechte kennt jeder, aber nicht seine Pflichten.
 

Zander1991

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@Pinocio @Fynn_sh genau das sind die wichtigen Punkte! Schade ist nur, dass diese Fangbegrenzung von 5 oder 7 Fischen nicht schon früher eingeführt wurde, dann wäre im Moment etwas Druck vom Kessel für die Angler.
Aus euren beiden Posts vereint zeigt sich wieder einmal das ein gesunder Mittelweg das "Beste" und "Nachhaltigste" für den Menschen in (und im Umgang mit) der Natur ist.
Gerade wenn man das Beispiel Ostseedorsch heranzieht: 5 vernünftige Dorsche reichen doch leicht aus, um sich seine Mahlzeiten mit einem wirklich hochwertigen Nahrungsmittel zusammen zu angeln. Hier sollte die ganze Anglerschaft meiner Meinung nach nicht gegen die böse 5 kämpfen, sondern dazu stehen und die Regelung für den Erhalt der Art sinnvoll umzusetzen.

Die Mittelpassage aus dem Post von Pinocio finde ich im Übrigen besonders zutreffend!
Ich kenne viele reine C+R - Angler die in den Supermarkt gehen und sich das Dorschfilet aus der Kühltheke oder den Tiefkühlzander aus der Truhe nehmen, wodurch eben die oben erwähnte kommerzielle Fischerei wieder gefördert bzw. gestärkt wird. Eine sinnvolle und vor allem überschaubare Entnahme unter Rücksicht auf Laichfische, kleinere Fische usw. ohne Gang in den Supermarkt würde in der Tat die "Ökobilanz" um einiges aufwerten, wobei wir wieder bei dem bereits angesprochenen Mittelweg wären. Ich oute mich mal und meine Entnahmequote dürfte bei ca. 10 % liegen, mein Fischeinkauf bei 0.0%. Dafür müssten aus Sicht von einigen wenigen zwar "heilige Kühe" dran glauben, der Unterschied zwischen der Kuh in der Ostsee und der Kuh namens Barsch und Zander erschließt sich mir ähnlich wie Pinocio auch nicht.
Trotzdem!!!!! hat hierbei jeder eine eigene Sichtweise und das ist auch gut so. Es ist schon mal ein großer Schritt, wenn jeder diesbezüglich sein Handeln für sich selbst reflektiert und seine Entscheidungen daraufhin trifft.
Und wie oben bereits erwähnt, sollte jeder vor seiner eigenen Haustür erstmal kehren und dann über die "Anderen". Jeder von uns hat mit seinem Handeln Verantwortung in der Natur in die Hand bekommen, es liegt an jedem Einzelnen diese auch sinnvoll auszuleben.
 

Pinocio

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@Pinocio @Fynn_sh genau das sind die wichtigen Punkte! Schade ist nur, dass diese Fangbegrenzung von 5 oder 7 Fischen nicht schon früher eingeführt wurde, dann wäre im Moment etwas Druck vom Kessel für die Angler.
Aus euren beiden Posts vereint zeigt sich wieder einmal das ein gesunder Mittelweg das "Beste" und "Nachhaltigste" für den Menschen in (und im Umgang mit) der Natur ist.

Trotzdem!!!!! hat hierbei jeder eine eigene Sichtweise und das ist auch gut so. Es ist schon mal ein großer Schritt, wenn jeder diesbezüglich sein Handeln für sich selbst reflektiert und seine Entscheidungen daraufhin trifft.
.

Ich gehe da ehrlich gesagt keinen Mittelweg, wenn ich meinen Fleischkonsum anschaue. Da trifft dann dein letzter Satz zu.
Bezüglich meines wirklich hohen Fleischkonsums höre ich oft: "Wenn das jeder machen würde". Ja genau, wenn es jeder machen würde, wenn wir alle genau gleich wären, mit dem gleichen Geschmack, dann wär das sicher nicht so gut. So ist die Realität aber nicht, wir sind nicht gleich.
Was ich damit sagen will, es gibt kein 100% in dieser Sache und besonders kein schwarz-weiß. Wenn aber jeder sich seiner Verantwortung bewusst ist und danach handelt, dann ändert sich etwas.
Das könnte bedeuten man entnimmt maßvoll Barsch, denn der reproduziert sich gut selbst. Man kauft statt Dorsch auch mal Sardinen. Wir essen nicht immer nur Filet, sondern kochen auch mal Knochen aus.
Wir zahlen auch mal ein bisschen mehr für hochwertige Lebensmittel, statt im Discounter den Schrott.
Wir schieben nicht die Schuld auf andere ab, sondern handeln so wie wir es mit unserem Gewissen vereinbaren können, dann schämen wir uns nicht wenn wir mal wieder Dorsch essen, denn im großen uns ganzen wissen wir was wir tun.

Es ist nicht so schwer und man braucht keine Greta-Hysterie. Aber auf lange Sicht können wir definitiv so nicht weiter machen. Und solange das noch nicht jedem klar ist brauchen wir eben Quoten für alle.
 
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Heiner

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Tja, hne Quoten und Restriktionen geht es bedauerlicher Weise nicht. Ein nicht eben geringer Teil der Population tickt halt so, dass der Schaden erst derart gravierend geworden sein muss, dass er selbst für den Beschränktesten nicht mehr übersehbar und ganz konkret und schmerzhaft spürbar geworden ist.

Denn der Horizont des sogenannten gesunden Menschenverstandes reicht in aller Regel von 12:00 bis Mittag, da sollte man sich überhaupt keinen Illusionen hingeben. Das funktionierte in der dünn besiedelten Welt, in der unsere Vorfahren lebten, hinreichend gut, sonst gäbe es uns nicht. Aber es funktioniert nicht mehr auf einem mit bald 8 Mrd. Menschen vollgestopften kleinen Planeten mit endlichen Ressourcen und einem Wirtschaftssystem, das bei Strafe zunehmender Dysfunktionalität auf permanentes Wachstum angewiesen ist.

Angeln ist in diesem Szenario natürlich bloß ein herzlich unwesentlicher Seitenaspekt, Interessiert kein Schwein außer denen, die es betreiben oder davon leben. Aber die gegebenen Ressourcen vor Ort kann man sich auch hier ganz prächtig selbst ruinieren, und zwar im Nullkommanix. Einen 20ha-Tümpel kann schon ein kleine handvoll versierter Raubfischangler binnen weniger Jahre in Grund und Boden fischen.

Apropos "Greta": Deutschland hat seine zu Paris mit großem Getöse unterzeichneten Klimaziele für 2020 mit Pauken und Trompeten gerissen. Die einzigen Länder, die sich an das gehalten haben, was sie unterschrieben hatten, sind:

Algerien, Äthiopien, Costa Rica, Guatemala, Indonesien, Japan, Kanada, Mazedonien, Malaysia, Montenegro, Norwegen, Papua-Neuguinea, Peru. Samoa, Singapur und Tonga.

Mich wundert nicht, dass die junge Generation, die die Scheiße, welche andere angerichtet haben, wird ausbaden müssen im Laufe ihres Lebens, langsam ausflippt.
 
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Lauerput

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich finde Fangquoten auch in Ordnung. Wenn ich schon hier sehe, wie manche sich die Tüten mit Weissfisch vollmachen (wir haben mittlerweile im Verein auch hier eine Fangbegrenzung), wie ist das dann auf einem Kutter mit leckerem Dorsch?
Ich kenne einige, die dann hier ankommen und erst mal den Fisch verschachern.

Und zur kommerziellen Fischerei: Natürlich finde ich es nicht gut, wenn übertrieben wird, doch muss man sich auch mal fragen woher das kommt? Wie oft liest man auch hier im Forum "bloß keinen geliebten Barsch abschlagen oder gar einen Zander" lieber im Supermarkt Fisch aus der Truhe holen.
Kommt da nicht der Gedanke: Unterstütze ich damit eventuell genau jene Fischer? Und wir wollen es möglichst billig, was also soll der Fischer tun damit er überleben kann?
Wäre es da nicht "ökologischer" auch mal ein paar Barsche mitzunehmen? Oder wenn man schon so radikal ist einfach gar keinen Fisch essen oder auf Fischarten ausweichen, die nicht unter Überfischung leiden.

Man kann bei diesem Thema nicht mit dem Finger auf andere zeigen, jeder trägt seinen Teil dazu bei. Als Angler, als Fischer, genau wie jeder Bürger. Das einzige was ich immer höre ist: Die andern!
Das klingt wirklich sehr nach Menschen, die noch nicht erwachsen geworden sind, denn erwachsen werden heißt Verantwortung tragen.
Seine Rechte kennt jeder, aber nicht seine Pflichten.

Ich sehe das ähnlich wie Du. Ich kaufe so gut wie keinen Fisch, sondern angle mir meine Fische. Aber das in der Regel nicht auf Vorrat. Wenn beispielsweise drei mittlere Barsche gefangen habe und somit das Abendessen gesichert ist, dann wird eben der Angeltag beendet. Natürlich fange ich dabei auch Fische, die ich nicht essen will oder kann, oder die mir zu schade dafür erscheinen. Bei uns im Gewässer gibt es auch strenge Fangbeschränkungen, die ich aber noch kein einzelnes Mal ausgereizt habe.

Ich denke, ob Catch and Release oder Catch and Cook, das wichtigste ist, mit Bedacht und Respekt vor der Natur und den Lebewesen zu angeln und sich dabei nicht zu sehr von seinem eigenen Ehrgeiz bzw. seiner eigenen Gier lenken zu lassen.

Abgesehen davon finde ich es äußerst sinnvoll, abhängig vom Bestand und dessen Reproduktionsfähigeit, der Anzahl der Angler und der Anzahl entnommener Fische Schonmaße, Schongebiete, Schonzeiten und Fangbeschränkunken festzulegen. Nicht jeder will und kann die Auswirkungen seiner eigenen Angelei erkennen.
 
M

mueslee

Gast
Einen 20ha-Tümpel kann schon ein kleine handvoll versierter Raubfischangler binnen weniger Jahre in Grund und Boden fischen.

Ich selber musste dieses Jahr leidvoll miterleben, wie 3 Vielangler aus einem 30ha Großbarsch-Eldorado innerhalb von nur 6 Monaten eine Wüste geschaffen haben. Da wurde gnadenlos ausgenutzt, dass die ganz Dicken fast immer in größeren Gruppen an bestimmten Punkten patrouillierten und mehrere ü40er, teilweise zweistellig an der Zahl, innerhalb von wenigen Stunden immer möglich waren. Ein bis zwei ü40er waren pro Angeltag eher die Regel als die Ausnahme. Das haben die Idioten - eigentlich Hecht und Karpfenangler aber da wurden alle großen wohl schon aufgefressen oder verkauft - irgendwie spitz gekriegt und sich mehrmals die Woche schön die Eimer voll gemacht...
Mit ein paar Vernünftigen aus dem Verein versuche ich nun, beim Vorstand eine interne Fangbeschränkung für Barsche durchzudrücken. Gar nicht so einfach bei diesen Ewiggestrigen, die leider häufig in den Vereinen das Sagen haben...

Da wird dann lieber das sich ewig wiederholende Spielchen "Besatz -> Alles fressen -> meckern dass nix beißt" fortgesetzt, wobei die "meckern dass nichts beißt" Phasen immer länger und lauter werden.
 
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Heiner

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Überhaupt kein Problem, solch ein Gewässer dauerhaft zu ruinieren mit ein paar Leuten.

Was glaubst du, wo mein schon vor etlichen Jahren gefasster Entschluss herkommt, in aller Regel nach einem einzigen Hecht Schluss zu machen. Und zwar ganz unabhängig, ob ich dafür acht Stunden brauchte oder bloß acht Minuten. Einer reicht, und ich muss auch nicht jeden Tag gehen.

Wenn ich wollte, könnte ich auch fünf oder sechs fangen, aber ich will nicht mehr, weil es vollkommen bescheuert ist, so zu hausen, besonders in kleineren Gewässern.

Aber in den einschlägigen Magazinen werden dem verehrten Publikum Massenfänge als eine erstrebenswerte Angelegenheit auftischt, der es nachzueifern gelte. Wie bescheuert ist das eigentlich?
 
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M

mueslee

Gast
Du betreibst das natürlich extrem dogmatisch (finde ich gut, größtenteils auch sinnvoll!), was man von der breiten Masse weder erwarten noch verlangen kann.
Mit ein paar wenigen selbst auferlegten Einschränkungen und sinnvollen Gesetzesänderungen (bzw. Vereins/Gewässerspezifischen Änderungen) könnte man bereits so viel mehr erreichen.
Wenn da nur nicht dieses böse Wort Einschränkung wäre...
 
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Heiner

BA Guru
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Ich betreibe das nicht dogmatisch, sondern bloß konsequent. Wenn ich erkannt habe, was gewisse Praktiken so anrichten in der profanen Wirklichkeit, wie, bitteschön, kann ich dann so weiter machen, ohne mir das Großhirn amputieren zu lassen?

Das geht dann nicht mehr - es wäre denn, man gehörte zur Nach-mir-die-Sintflut-Fraktion. Aber dazu gehöre ich nun mal nicht und möchte mit solchen Gestalten auch nix zu tun haben, wenn es sich irgend machen lässt.

Denn das ist genau die eingefahrene Denke, die, wie du selbst sagtest, in deinem Verein verhindert, dass Quoten und sinnvolle Beschränkungen, angepasst an die Kapazitäten des jeweiligen Gewässers, durchgesetzt werden können. Meinst du allen Ernstes, die ändern sich, wenn man sie mit Wattebäuschchen bewirft? Warum sollten sie?
 
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ViktorS

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Haltern am See
Bei mir ist nicht die Fangquote entscheidend. Ich will eine gute Zeit mit meinem Kumpel verbringen und es reicht mir, wenn wir hin und wieder etwas kleines fangen.
 

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