3oz-Crankbait-Combo für Hecht

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Heiner

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Ungeachtet meiner persönlichen Vorliebe für Großformatiges sind Bigbaits natürlich nicht überall und jederzeit das Gelbe vom Ei. Ob Bigbaits oder nicht, ist in erster Linie eine Gewässerfrage. Ich befische auch zwei kleinere Gewässer von weniger als 50ha, wo mittelgroße Baits unter 20cm deutlich besser funktionieren (außer in der kalten Jahreszeit) und die dennoch einen ganz guten Bestand von Exemplaren über 90cm zu bieten haben.

Der Frühherbst ist bekanntlich Crankbait-Zeit, und ich brauchte noch eine Combo, die für die genannten Gewässer geignete Crankbaits im Bereich von 50 bis 65g optimal (und nicht nur so lala) wirft, denn diese Combo wird vom Boot im Freiwasser gefischt werden. Da die im Frühherbst noch intakte Sprungschicht in den beiden Seen relativ flach liegt, sollte die Combo für Lauftiefen bis etwa 3m ausgelegt sein, zum Beispiel für den Hybrida K3 oder die 13,5cm langen, sehr druckvollen Crankbaits von Wolfcreek und Ähnliches, was man, irgendwo zwischen 10 bis 17cm Länge liegend, als "Standard-Hechtformat" bezeichnen könnte.

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Wobei ich eh der Ansicht bin, dass deutlich tiefer als 3m laufende Crankbaits an der Wurfangel ziemlich ungeeignet zum Strecke machen im Freiwasser sind und vorteilhaft durch andere Baittypen ersetzt werden können und sollten, zum Beispiel durch Lipless Crankbaits.

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Auf Hecht bevorzuge ich für Crankbaits einen regular fast Taper, weil der Anschlag damit besser durchkommt und eine sicherere Kontrolle des Fangs vor dem Boot gewährleistet ist als mit regular oder slow Taper.

In Kombination mit einer etwa 2m langen FC-Schlagschnur hinter der geflochtener Hauptschnur wird das "Gerödel" der Crankbaits auf ein komfortables Maß herunter gedämpft, aber trotzdem spürt man jeden Stupser und jedes sich in einem Haken verfangene Blättchen, und die dünne Geflochtene als Hauptschnur sorgt obendrein dafür, dass man den Crankbait besser und schneller auf die maximale Lauftiefe bekommt. Von monofiler Hauptschnur bei größere Wurfdistanzen jenseits von 25m halte ich beim Hechtangeln jedenfalls gar nichts.

Um möglichst große Weiten zu erzielen, sollte die Rute lang ausfallen, wenigstens 8'. Da ich zu einem der beiden Seen aber bequem mit dem Rad fahren kann, ist eine zweiteilige Rute angesagt. Meine Wahl fiel auf die Tailwalk C83XH/CC mit einem spezifizierten Maximal-WG von 3oz und einer Länge von 8'3". Die Crankbaits, die mit der Combo gefischt werden sollen, liegen, wie schon erwähnt, im WG-Bereich 50 bis 65g und fallen somit in den optimalen WG-Bereich der Rute.

Eine passende Rolle, bespult mit einer Stroft GTP R mit 11kg Tragkraft (die GTP E und GTP S sind mir nicht abriebfest genug), hatte ich schon, nämlich eine 2014 Calcutta Conquest 201. Mit 60cm Schnureinzug und einer Übersetzung von nur 4,8:1 die nach meiner Ansicht derzeit beste Rolle auf dem Markt für den hier in Frage stehenden Zweck, denn selbst bei Crankbaits mit relativ großer Tauchschaufel gestaltet sich das Einholen vollkommen mühelos, und den Bereich von 50g bis 65g wirft diese Rolle optimal.

20191017_121418.jpg

Wer wissen will, wie sich die Calcutta Conquest 201 noch etwas verbessern lässt, kann sich hier bedienen:

http://www.barsch-alarm.de/communit...gen-der-14-15-calcutta-conquest-201-hg.38630/


Aber einen kleinen Haken gilt es noch zu beheben: die Grifflänge von 31cm hinter dem Rollenhalter ist bei einer Rutenlänge von 8'3" ein bisschen arg kurz geraten, und außerdem ziehe ich erstklassigen Kork jedem Duplon-Griff bei weitem vor. Die Rute wird demnächst also zu einem Rutenbauer gehen, der ihr einen kittfreien Korkgriff verpassen wird, welcher ziemlich genau so aussehen wird wie der im folgenden Bild gezeigte, ebenfalls modifizierte Griff meiner Expride 1711XH.

Y.jpg

Da der Griff um 7,5cm verlängert werden wird, kommt die Rute hernach auf eine Gesamtlänge von 8'6". Das garantiert optimale Weiten und lässt sich noch gut auf meinem Ruderboot unterbringen. Und zudem wird das die leichte Kopflastigkeit der Tailwalk kurieren.

Das wird auf jeden Fall eine schöne, optimal auf ihren Einsatzzweck abgestimmte Fun-Combo werden, und sei es auch nur für ein paar (allerdings ausgesprochen ergiebige) Wochen pro Saison. Denn nicht immer habe ich Lust, mich mit schlecht fliegenden Gummischnitzeln von 200g an aufwärts abzumühen.

Mit der hier vorgestellten Combo lässt sich ein Hybrida K3 mühelos auf 50m Weite bringen selbst schon mit dem etwas kurz geratenen Originalgriff, das ist gut für die Effektivität im frühherbstlichen Freiwasser.

Nebenbei: als Schlagschnur fungiert eine Stroft FC1 mit 0,40mm Durchmesser und als Vorfach habe ich entgegen meiner sonstigen Vorliebe für Titan 7x7 Flexonit mit 11,5kg Tragkraft gewählt von wegen eines optimalen Laufs der Crankbaits.
 
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Heiner

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Na, und hier noch meine gigantische Ködersammlung, die ich an die beiden genannten Seen so mitzuschleppen pflege für einen frühherbstlichen Crankbait-Angeltag.

20191018_143618.jpg

Viermal K3, zweimal schwimmend, zweimal sinkend, und ein paar Ersatz-Vorfächer. Das genügt mir schon, denn es lebe das Leichtgepäck!

Nebenbei: Das sind noch die alten Modelle, von denen ich zuzeiten eine ganze Menge gebunkert hatte. Gefallen mir viel besser als die neuen Modelle. Jetzt habe ich sie wieder ausgegraben für die neue Combo.
 
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blechinfettseb

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Na, und hier noch meine gigantische Ködersammlung, die ich an die beiden genannten Seen so mitzuschleppen pflege für einen frühherbstlichen Crankbait-Angeltag.

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Viermal K3, zweimal schwimmend, zweimal sinkend, und ein paar Ersatz-Vorfächer. Das genügt mir schon, denn es lebe das Leichtgepäck!

Nebenbei: Das sind noch die alten Modelle, von denen ich zuzeiten eine ganze Menge gebunkert hatte. Gefallen mir viel besser als die neuen Modelle. Jetzt habe ich sie wieder ausgegraben für die neue Combo.

Du scheinst erfolgreich mit dem K3 zu sein!
Ich habe eine recht grosse K3,B1 und B3 Samlung. Mit dem K3 wurde ich aber nie richtig warm. Kurbelst du ihn im typischen Crankbaitstyle einfach ein? Wie so oft wird das angespannte Verhaeltniss vom K3 einfach daher ruehren, dass ich Ihn zu selten einhange und dann eher an Tagen wo es nichts laeuft.

Hast du eine gute Bezugsquelle fuer die Wolfcreek Cranks?

Danke und Gruss
 

ChristianO

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Was ist denn der Unterschied von den alten zu den neuen Modellen??
Danke.

Die neuen sind etwas schwerer, da die Gewichtung verändert wurde. Dadurch fliegt er stabiler und ruhiger und der Lauf ist auch etwas ruhiger was die grösseren Hechte besser anspicht. Der Auftrieb ist dadurch auch wesentlich reduziert worden. Ich fange sehr gut mit den neuen Holomodellen, was auch unabhängig von der Wassertrübung ist. Bei mir hat sich das langsame einleiern mit gelegentlichen Stops bewährt. Die meisten Bisse kommen in der Pause, oder bei langsamen ankurbeln.
 

Heiner

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Du scheinst erfolgreich mit dem K3 zu sein!
Ich habe eine recht grosse K3,B1 und B3 Samlung. Mit dem K3 wurde ich aber nie richtig warm. Kurbelst du ihn im typischen Crankbaitstyle einfach ein? Wie so oft wird das angespannte Verhaeltniss vom K3 einfach daher ruehren, dass ich Ihn zu selten einhange und dann eher an Tagen wo es nichts laeuft.

Hast du eine gute Bezugsquelle fuer die Wolfcreek Cranks?

Wolfcreek zuerst: Ich glaube, die kleinen Crankbaits gibt es nicht mehr. Meine habe ich von Jahren durch einen in Schweden lebenden Bekannten bekommen.

Zum K3: Bei mir fängt der auch nicht immer und überall, was ich allerdings auch von anderen Crankbaits sagen kann. Aber zu bestimmten Saisonzeiten geht der K3 in den oben genannten zwei Seen außerordentlich gut. Warum, war mir anfangs vollkommen schleierhaft. In einem der beiden Seen, der eher für viele gefräßige Schniepel bekannt war, hatte ich zwei Wochen lang ein ganz unglaubliche Serie.

Jeden Tag hatte ich nach kurzer Zeit mindestens einen 90er gefangen und ein paar Meter waren auch darunter. Wohlgemerkt: buchstäblich jeden Tag und meist schon nach wenigen Minuten; zum Teil konnte ich sie jagen sehen und brauchte nur dorthin zu werfen. Vorher hatte ich nie bemerkt, dass in diesem See derart viele Gute drin waren.

Das Rätsel löste sich, als ich einen abschlagen musste wegen einer starken Kiemenverletzung. Natürlich guckte ich in dessen Magen und fand darin: einen nicht gerade kleinen Brachsen. Da wurde mir klar, warum der K3 so außerordentlich gut funktionierte. Nach knapp zwei Wochen, als die Sprungschicht anfing, sich aufzulösen, war es allerdings schlagartig vorbei.

Ganz so ungewöhnlich gut ist es die Jahre hernach nicht mehr gelaufen, dennoch konnte ich die Nummer mehrmals wiederholen, da ich wusste, worauf zu achten war, um den Anfang der Bescherung nicht zu verpassen.

In meinem größeren Hausgewässer ist der K3 allerdings ein Totalausfall, damit geht so gut wie gar nichts. Aber das ist ein Maränengewässer, und die Kundschaft steht dort auf deutlich größere Baits.
 
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ChN

Barsch Vader
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Habe die fast gleiche Combo: CC201 (allerdings das alte Modell) + GTP R6 + Tailwalk C76XH
Kann die Erfahrung von Heiner nur bestätigen, wobei meine XH nochmal mehr Bums hat. Habe sie auch primär als Zwitter geholt, mit dem ich noch Jerken kann, aber primär Gummis bis 25cm, sowie Wobbler in der entsprechenden Größe fische.
Der Kauf resultierte aus meinen sehr guten Erfahrungen mit dem C68XXH, die ich für das schwere Jerken nutze.
Im Gegensatz zu Heiner kommen bei mir noch 2 völlig gegensätzliche Vorlieben hinzu: ich finde die kurzen Griffe top - nichts nervt mich mehr, als lange Griffe, die überall anecken und stören. Kommt auch daher, dass ich Köder, gleich welcher Art, sehr aktiv über die Rute animiere. Stures Kurbeln über die Rolle ist mir ein Graus. Das heisst: im Gegensatz zu Heiner lasse ich eher mal einen Griff kürzen, als verlängern :p So geschehen z. B. bei meiner SG Custom Jerk, die hinten 8cm gekürzt wurde, und seitdem richtig schön performed. Den Nutzen von langen Griffen / Ruten stelle ich dabei in keinster Weise in Frage. Bei Ködern über ~ 140g ist dauerhaftes Fischen mit zu kurzen Griffen nichts - aber meine Range bewegt sich auch zwischen 60 und 130g, da brauch ich das nicht. Ebenso reichen mir die 2,28m der C76XH. Einen K3 oder vergleichbares schmeisst man eh bis zum Horizont.
Auf jeden Fall ist Tailwalk mit der Fullrange-Serie ein richtig guter Wurf gelungen - zum noch akzeptablen Preis.
 

michaZ

Gummipapst
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Nutze den K3 auch oft und gerne, fische aber ausschließlich die sinkenden. Ich nutze dafür die BFT Tailgunner, die hat ein regulär- fast taper, die 80g WG sind real, 7’6 lang mit 32cm rear grip. Somit ist der K3 optimal für die Rute. Als Rolle eine Curado 201 K mit 30lbs power pro und 45 lbs Titan oder 90lbs Fluocarbon. Leier den meist mit Pausen ein, mal schneller, mal langsam, ab auch angetwicht, je nach tagesform.

Aber nur mit einem bait aufs Wasser zu fahren, kann Mensch machen, würde aber regelmäßig dazu führen nix zu fangen. Dafür komm ich zu selten aufs Wasser und wäre gestern wohl auch Schneider geblieben.
 

dietmar

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Hi,

ich benutze den Hybrida K3 in der alten Version, andere habe ich in diversen Krabbelkörben noch nicht gefunden, gerne in den Poldern. Wenn er fängt, merkt man das recht schnell. Wenn er an dem Tag nicht läuft, kann man ihn auch den ganzen Tag lang fischen, ohne das viel passiert. Muß man einfach ausprobieren. Es gibt in Holland ein paar Reviere, da schwimmen in den Poldern neben Hechten nur Barsche und verbuttete Brassen rum. Da sollte man dann einen K3 unbedingt dabei haben.
 

Heiner

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Habe die fast gleiche Combo: CC201 (allerdings das alte Modell)

Im Gegensatz zu Heiner kommen bei mir noch 2 völlig gegensätzliche Vorlieben hinzu: ich finde die kurzen Griffe top - nichts nervt mich mehr, als lange Griffe, die überall anecken und stören. Kommt auch daher, dass ich Köder, gleich welcher Art, sehr aktiv über die Rute animiere. Stures Kurbeln über die Rolle ist mir ein Graus.

Ja, dann macht ein kürzerer Griff Sinn. Ist auch nicht so, dass man die C83XH/CC mit dem kurzen Originalgriff gar nicht fischen kann, denn die Rute ist für ihre Länge relativ leicht, so dass man ihre geringe Kopflastigkeit kaum spürt. Und im Grunde sind alle Ruten über 8' Länge mehr oder weniger kopflastig, denn sonst müsste man sie derart beschweren, dass das Gewicht unvorteilhaft stiege. In der Praxis ist eine leichte Kopflastigkeit eh kaum von Belang, schon gar nicht bei größeren Wurfgewichten.

Aber ich ziehe ich Kork nun mal vor und den an einer Rute ohne Foregrip zu montieren, ist eine einfache Sache. Und da ich diese Combo ausschließlich nur für Crankbaits verwenden werde (alles andere in der 3oz-Klasse mache ich mit meiner Expride 1711XH und einer Rolle mit höherer Übersetzung) und Crankbaits ausschließlich über die Rolle animiere, ist es vorteilhafter, den Griff ein bisschen zu verlängern, denn dann lässt er sich komfortabler unter den Arm klemmen.

Doch wie gesagt: alles kein Muss, die Rute lässt sich auch gut mit dem Originalgriff fischen. Wegen der Bigbait-Fischerei habe ich mich halt an relativ lange Griffe gewöhnt, weshalb die mir subjektiv bequemer erscheinen. (Andererseit: 50cm Grifflänge hinter dem Rollenhalter, die manche Bigbait-Freunde bevorzugen, sind mir zu lang, da bleibe ich deutlich drunter.)

Bei der Rolle kann man sich natürlich ebenfalls streiten. In Frage käme z.B. auch die neue Calcutta Conquest 201DC, allerdings hat die nur 57cm Schnureinzug und das ist mir eine Idee zu wenig, da ich Crankbaits zwischendurch gern ein bisschen beschleunige für ein, zwei Meter beim Einholen. Das geht mit 60cm Schnureinzug spürbar besser.

Auch die Ryoga 2020L käme hier in Frage. Aber persönlich finde ich die CC-201 mit ihrer extrem geringen Übersetzung von 4,8:1 am besten für Crankbaits in der hier infrage stehenden WG-Klasse. Und ihre etwas zu große Schnurkapazität für die Stroft GTP R mit 11kg Tragkraft ist hier eher vorteilhaft, weil wegen des größeren Spulen-Durchmessers mit verein mit einer relativ dünnen Schur auch bei den mit dieser Combo möglichen weiten Würfen der Schnureinzug per Kurbelumdrehung nicht allzu stark reduziert wird.
 
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Heiner

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Aber nur mit einem bait aufs Wasser zu fahren, kann Mensch machen, würde aber regelmäßig dazu führen nix zu fangen. Dafür komm ich zu selten aufs Wasser und wäre gestern wohl auch Schneider geblieben.

Kann man sich natürlich nur leisten, wenn die betreffenden Gewässer lange kennt und sich sicher ist, was zu einem gegebenen Moment in der Saison geht und was nicht. Im Frühherbst ist das an den oben genannten Gewässern kein großes Ratespiel bei noch intakter Sprungschicht. Da ist die Sache sonnenklar und man muss nicht konfus herumraten.

Im Oktober wird es dann allerdings eine ganz und gar andere Angelegenheit. Auch hier bevorzuge ich zwar, wie eigentlich immer, wenige Baits im Gepäck, vielleicht vier oder fünf, aber das sind dann solche, die sich erheblich breitbandiger fischen lassen als Crankbaits mit ihrer mehr oder weniger festgelegten Lauftiefe.

Außerdem: Ich fische nur auf Hecht, und dazu, soweit das geht, auf größere Exemplare. Alles andere ist mir wurscht und sozusagen unerwünschter Beifang. Dafür braucht man keine Wagenladungen voller Baits, und eine gut ausgesuchte Combo reicht für einen Angeltag.

Aber wenn man überhaupt keinen blassen Dunst hat, kann ich nur empfehlen, sich bis auf weiteres tunlichst auf Baittypen zu beschränken, die sich möglichst variantenreich fischen lassen in Bezug auf Lauftiefe und Führungsstil. Crankbaits gehören ganz sicher nicht dazu, Softbaits aber schon sehr viel mehr.

Riesige, wahllos zusammengestellte Ködersammlungen auf dem Wasser (anstatt im Keller), von denen in gegebener Zeit eh bloß ein kleiner Bruchteil verwendet werden kann, sind hingegen vollkommen kontraproduktiv, und das ganz besonders auf Hecht. Wenn man so vorgeht, geht man hinterher meist genauso klug heraus, wie man hineingegangen ist und lernt kaum je was dazu.

Mir ist schon klar, warum Viele mit riesigem Muffensausen vor Schneidertagen ans Wasser gehen und daher mit zwei Truckladungen voller Tackle anrücken (um dennoch häufig zu schneidern).

Mich schrecken Schneidertage überhaupt nicht, ganz im Gegenteil sind das wertvolle Erfahrungen, die ich nutze, um mir hernach einen Reim darauf zu machen - manchmal finde ich eine Lösung, manchmal nicht. Eine mögliche Lösung kann auch ganz einfach lauten, unter bestimmten äußeren Bedingungen halt gar nicht mehr loszugehen, da erfahrungsgemäß schlicht wenig erfolgsversprechend. (Ja, ja, ich weiß: "Richtige" Angler gehen immer, doch das ist bloß ein ziemlich sinnbefreiter Trostspruch aus der Rubrik "Halte durch, Steffie!".)

Aber mit Sicherheit kann ich sagen: auf längere Sicht gesehen ist ein systematisches Vorgegen nach einem wohldurchdachten Trial-and-Error-Prinzip jedem wahllosen Herumprobieren haushoch überlegen. Dass ich fast immer mit ganz wenigen Baits losziehe, ist das (vorläufige) Endresultat einer solchen Vorgehensweise über etliche Jahre; ich habe mich ganz einfach Stück für Stück von vielen überflüssigen auf wenige Baits "heruntergearbeitet". Das ist irgendwie befriedigender als überladene Materialschlachten auf gut Glück, finde ich. Jedenfalls habe ich mittlerweile keinen einzigen Bait mehr im Keller liegen, der niemals Wasser sieht.
 
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Ruti_Island

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Gibt jetzt mittlerweile auch den K5. Mit 14,5cm und 120g wenigstens etwas größer als der K3.
Für den braucht man meiner Meinung nach aber wenigstens eine 6oz Rute.
Ich fische ihn mit meiner 200g Illex und der TranX.
Lässt sich aber selbst mit der Big Dawg auf gute Weiten bringen.
 

Heiner

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Nähm, ich muss gestehen, lieber @ChN: Je länger ich mir die Combo so anschaue und mit ihr im Garten ein bisserl herum werfe, desto mehr beschleicht mich der Gedanke, dass ein längerer Griff eigentlich auch verzichtbar sein könnte...o_O

Heute morgen war ich auch kurz an meinem Haussee mit dem Ding, um ein bisschen herumzuprobieren vom Steg mit diversen Crankbaits.

Also, das ist nach meinem Gefühl ein idealer Blank für nicht zu tief laufende Hecht-Crankbaits in der (erweiterten) 2oz-Klasse, auch wenn Nippon-Tackle die Rute gar nicht dafür empfiehlt. Hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt, das Ding. Und viel mehr würde ich für eine Crankbait-Rute auch gar nicht ausgeben wollen. Außerdem passt sie optisch prima zur CC-201.
 
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Heiner

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H

Wenn er fängt, merkt man das recht schnell. Wenn er an dem Tag nicht läuft, kann man ihn auch den ganzen Tag lang fischen, ohne das viel passiert. Muß man einfach ausprobieren. Es gibt in Holland ein paar Reviere, da schwimmen in den Poldern neben Hechten nur Barsche und verbuttete Brassen rum. Da sollte man dann einen K3 unbedingt dabei haben.

Das ist eine gute Beschreibung der EIgenschaften des K3.

In Gewässern, wo die Kundschaft eher auf schlanke Beute aus ist - in meinem Hausgewässer sind es Maränen - ist der K3 meist ein Totalausfall. Aber dort, wo Brachsen oder Barsche oben auf dem Speiseplan stehen, sei es zeitweilig oder dauerhaft, ist der K3 eine Klasse für sich.
 
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Heiner

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Na, hier noch ein Foto von je einem "alten" und einem "neuen" K3 in der Farbe WF, oben der alte, unten der neue.

Die Gewichte sind ziemlich genau die gleichen und welchen man dranhängt, ist vollkommen wurscht, denn irgendeinen merklichen Unterschied in der Fängigkeit habe ich in all den Jahren nicht feststellen können.

20191021_120144.jpg

Nur bin ich ein Freund von klaren Linien, und wozu das barocke Gekritzel am Kopf des neuen Modells gut sein könnte, entzieht sich meiner Einsicht. Schöner wird er dadurch nämlich nicht gerade, was also soll der Quargel?
 
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ChristianO

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Das ist obern der ganz alte und der unter ist etwas jünger.

Die neunen sind mit Holofolie gemacht und auch ein paar Gramm schwerer.

Das Laufverhalten ist etwas ruhiger und er steigt in den Einholpausen viel langsamer auf.
 

michaZ

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Wie schaffst Du dass, dass alle Deine Sachen völlig unbenutzt und neu aussehen? Egal in welchem Thread.
Heiners Tacke ist verschleißfrei, Gummis haben auch nie Cuts, Hardbaits keine Kratzer, Ruten und Rollen sowieso nicht, obwohl so oft genutzt...

meine K3 sehen anders aus und haben auch schon die "dritten " Haken
k3-6768.jpg
 

Heiner

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Wie schaffst Du dass, dass alle Deine Sachen völlig unbenutzt und neu aussehen? Egal in welchem Thread.

Weil ich von all meinen Baits stets einige Exemplare gebunkert habe und für Fotos natürlich die nehme aus optischen Gründen.

Ich dachte, das wäre klar. Denn nicht ohne Grund habe ich mehr als nur einmal geschrieben, dass ich bloß ganz wenig verschiedene, ausgesuchte Baittypen habe, viel weniger als die Meisten hier. Aber von jedem dieser Baits habe ich halbes Dutzend oder mehr auf Vorrat gelagert, und zwar von gleicher Farbe.

Gibt unter meinen neun Combos zwei, mit denen ich lediglich zwei Baitmodelle verarzte und sonst gar nichts. Und allzu viel mehr sind es auch bei den restlichen sieben Combos nicht. Denn ich habe radikal alles, was ich nicht fische, rausgeworfen bis auf den letzten Rest. Da kann man sich dann auch erlauben, von jedem übrig gebliebenen Bait gleich ein paar Duplikate zu kaufen.

Das ist allerdings das (vorläufige) Endresultat von zehn Jahren Probiererei und Denkarbeit. Denn die Kunst, auch das habe ich irgendwo schon geschrieben, liegt für mich in der Beschränkung auf das unbedingt Nötige und nicht in wahllosen Materialschlachten.
 
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