Neues Fischereigesetz in Hamburg 2019

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Nordkind

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hamburgisches FischereigesetzNeues Fischereigesetz für Hamburg
12. März 2019 13:00 Uhr
Hamburg ist traditionell ein Fischereistandort. Die Fischerei in der Freien und Hansestadt Hamburg ist zurzeit geregelt durch das Hamburgische Fischereigesetz vom 22. Mai 1986, das zuletzt 2012 angepasst wurde, sowie die Verordnung zur Durchführung des Hamburgischen Fischereigesetzes vom 3. Juni 1986, zuletzt geändert im Jahr 2007. Die aktuell gültige Rechtslage entspricht nicht mehr den Anforderungen, die die heutige fischereiliche Situation an Hamburgs Gewässern mit sich bringt. Der Senat hat heute ein neues Fischereigesetz beschlossen. Aktuelle Gesetzes- und der Verordnungsentwurf erkennen das Freizeitangeln als sozioökonomisch bedeutendste Art der Fischerei an. Zudem fließen zahlreiche neuere Forschungsergebnisse aus dem Bereich Fischerei und Freizeitangeln in das neue Hamburgische Fischerei- und Angelgesetz ein.

Staatsrat Andreas Rieckhof: „Mit den Neuregelungen wollen wir in Hamburg ein modernes Fischerei- und Angelrecht umsetzen, das neben den EU-Vorgaben auch den aktuellen Naturschutz- und Tierschutzstandards Rechnung trägt. Es geht nicht um pauschale Angelverbote, sondern um differenzierte Lösungen, die die Interessen ausgleichen.“

Wesentliche Neuerungen sind:

Wer heute an Elbe, Alster und Bille entlangkommt, wird schnell bemerken, dass der Fischereistandort Hamburg einem Strukturwandel unterliegt. Es sind noch wenige Elbfischer, die das Bild der Berufsfischerei in Hamburg zeichnen. Sie sind gleichwohl ein wichtiger Bestandteil von Hamburgs Identität. Es sind heute besonders Freizeitangler, die sich entlang der Ufer und auf Booten an und auf Hamburgs Flüssen aufhalten.

Angeln ist vielfältig geworden und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mehrere Tausend Angeltouristen aus dem In- und Ausland besuchen die Gewässer und Hotels unserer Stadt. Zudem ist Hamburg Verlagssitz der größten deutschen Angelmagazine. Hamburg beherbergt u.a. die größte „Street-Fishing“ Szene Europas, Angelguides mit modernster Bootstechnik fahren Angeltouristen im Hamburger Hafen zum Fischen. In Hamburg selbst gibt es etwa 120.000 Anglerinnen und Angler.

Das Freizeitangeln ist heute die ökonomisch bedeutsamste Art der Fischerei in Hamburg. In Hamburg gibt es etwa 40 Angelfachgeschäfte. Pro Anglerin oder Angler werden laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie in Berlin pro Jahr etwa 1.600 Euro direkte und indirekte Ausgaben generiert. Es gibt in Hamburg aktuell etwa 75 Haupt- und Nebenerwerbsfischerinnen und Nebenerwerbsfischer, von denen etwa 25 aktiv fischen. Nur drei davon geben an, die Fische gewerblich zu verkaufen. Alle 25 Fischerinnen und Fischer fischen mit Reusen. Elf Fischerinnen und Fischer fischen zusätzlich mit Stellnetzen. Grundlage dafür sind die großen Gewässer in Hamburg. Einzigartig ist dabei, dass es sich bei weiten Teilen um freie Gewässer handelt, in denen das Fischereireicht nicht verpachtet ist. Dies ist im Bundesgebiet in dieser Ausprägung einmalig.

12. März 2019 13:00 Uhr

Es scheint ein Entnahmefenster für die Hamburger Gewässer zu geben!
 
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Noch ist gar nichts neu außer dieser Entwurf. Man strebt ein Entnahmefenster, angepasste Schonzeiten und neue Entnahmemengen an wenn ich das vorhin richtig gelesen habe. Ob das am Ende alles so kommt ist aber noch fraglich. Ich würde es sehr begrüßen wenn die Fischereiabgabe direkt den Gewässern zu Gute kommt und deren Umfeld zu gute kommt
 

Heiner

BA Guru
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Die Fischereiabgabe ist ein gutes Argument, wenn mit Nichtanglern geredet werden muss. Motto: Wir verbrauchen nicht einfach nur öffentliche Ressourcen, wir geben auch was zurück. Das kommt heutzutage mit Sicherheit besser an als der allzu süßliche Anglerkitsch von anno tobac.

Das Gesetz muss noch durch die Bürgerschaft, aber ich sehe eigentlich keinen Grund. weshalb es nicht durchgehen sollte.
 
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Esab

Echo-Orakel
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Ich werde mal eine Freundin fragen, die arbeitet für die Stadt Hamburg und ist unter anderem für Abgaben zuständig.
 

marcio25

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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In der Angelwoche stand jetzt gerade das die Entnahmefenster im Fischereigesetz Hamburg verankert werden
 

Abu-Theist

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...grad im Netz gefunden... etwas aufwendig im Umfang aber es lohnt sich. Der Fisch ist der Gewinner.

Wo ich etwas schmunzeln musste ist bei der Pressemeldung des Hamburger Senats:
"Es gibt in Hamburg aktuell etwa 75 Haupt- und Nebenerwerbsfischerinnen und Nebenerwerbsfischer, von denen etwa 25 aktiv fischen. Nur drei davon geben an, die Fische gewerblich zu verkaufen."

Link-Quelle dazu: https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/12291100/2019-03-12-bwvi-fischerei/

Ein Schelm wer dabei denkt, alle anderen aktiven Nebenerwerbsfischer würden nur für privaten Verzehr fischen und bräuchten somit keine Erwerbs/MWSteuer zu zahlen....da sie ja NICHT gewerblich tätig sind....
 

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Esab

Echo-Orakel
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Konnte mir keine Antwort drauf geben. Ist für diese Abgaben nicht zuständig.
 

Spoer

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Das entnahmefenster ist der einzig richtige Weg, wenn wir alle in 20 Jahren noch angeln wollen.
Ich könnte hier an der Weser schon die letzten 20 Jahre beobachten, dass die Bestände immer schlechter geworden sind.
Hoffentlich nimmt sich Niedersachsen ein Beispiel an Hamburg und ändert sein fischereigesetz. Die Entnahme Pflicht gehört abgeschafft.
 

Spoer

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Aber das Mindestmaß für Barsch ist mit 10cm schon irrsinnig niedrig.
Selbst bei uns an der Weser sind es mindestens 15cm und selbst das finde ich für den offiziellen „Nahrungserwerb“ schon Quatsch. Bei uns würde ich mir als unteres Limit 20 wünschen, weil alles drunter ist eh kaum sinnvoll zu verwenden.
Jetzt kenn ich die Barsch-Situation in Hamburg nicht genau, aber gibt es in Hamburg zu viele Barsche? Oder was ist (vermutlich) der Grund für das geringe Maß?
 

DRUcando

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ein mega geiles Gesetzt!
Auch wenn das Entnahme Fenster für Zander wirklich gering ist. Aber dieses wird hoffentlich zum Erhalt der Hamburger Dickzander führen. Ich hoffe, dass andere Bundesländer irgendwann nachziehen werden. Großartig!
 

Nullfänger

Schusshecht-Dompteur
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Zu allererst: Entnahmefenster ist schon top. :emoji_thumbsup:

Jedoch wurden die Möglichkeiten als Angler in den letzten Jahren auch immer weiter eingeschränkt.
Als Beispiel nenne ich hier das Verbot von den öffentlichen Bootsanlegern im Bereich Alster oder auch HPA zu angeln -Stellen, die immer gut Fisch brachten. Dann das seit einem Jahr bestehende Verbot auf der Alster vom Belly zu angeln, da dies die Alsterschifffahrt behindere und generell unsicher sei. Ein lächerliches Argument, wenn man an die ganzen verwirrten "Möchtegern- und Touri-Wassersportler" denkt. Und letztes Wochenende wies mich die Fischereiaufsicht darauf hin, dass ich seit Einführung des neuen Fischereigesetzes nur unter eine Brücke fischen (werfen) darf, wenn ich den gesamten Bereich unter der Brücke einsehen kann. Hotspots ade.

Unterm Strich gibt es tolle Neuerungen, wie das Entnahmefenster, angepasste Schonzeiten und Abgaben für alle Angler an den freien Gewässern. Nur verliert es teilweise die lockere, freie, hamburger Art an so vielen tollen Stellen/Wasserflächen "freestyle" und ideenreich fischen zu können.

Just my 2 cents...
 

Walstipper

Finesse-Fux
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Kann mir jemand sagen, ob es bereits möglich ist die Fischereiabgabe online zu entrichten? Und ist die "Interaktive Anglerkarte von Hamburgs Gewässern" des Angelverband-HH rechtlich maßgebend welches Ufer freies Gewässer ist und was nicht? Ich frage auch weil die Karte noch Lücken hat, einige Verbandstrecken (blau markiert) widersprechen auch den Angaben auf Anglermap & Monsterfisch.

Ich könnte hier an der Weser schon die letzten 20 Jahre beobachten, dass die Bestände immer schlechter geworden sind.

Und das würdest du auch über HH sagen? Was man über Nährstoffsituation & Sauerstofflöcher ließt, sollte es ja etwas besser geworden sein als in den 90ern.
 

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