Watkescher aus Hols im Eigenbau?

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Shorty

Echo-Orakel
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Hallo Gemeinde!
Ich habe das ganze www nach einer Bauanleitung für einen MeFo Watkescher durchsucht. Nichts!!! Zwar ein bißchen Gerede aber nichts brauchbares.
Hat jemand einen Tipp? Mich interessiert vor allem welches Holz, wenn im Schichtverfahren gebaut wird, genommen werden sollte oder wie ich am besten einen Bambus zum Kescher biege, wo ich Netze herbekomme usw.
Kaufen kann ja jeder!

Gruß Shorty
 

Shorty

Echo-Orakel
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Nicht doof der Gedanke. Sind aber zu klein. Und ich wil was eigenes bauen, wenn ich schon keine Wobbler schnitzen kann so wie Ihr. :roll:
 

Wolf

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Hallo,

das mit dem Bambus ist schwerer, der wird ähnlich wie das Holz z.B. der Tonet-Stühle unter Dampf gebogen.

Holz in Form schichtweise zu verleimen ist schon einfacher. Welches Holz Du nimmst ist dabei nicht so entscheidend, denn lackieren musst Du es anschliessend sowieso. Ich würde was relativ leichtes nehmen wie z.B. Kiefer, Birke oder Gabun (wegen des grösseren Auftriebs). Diese Hölzer haben auch den Vorteil, dass sie sich leichter biegen lassen. Beim Biegen ist es zwar hinsichtlich der Biegbarkeit selbst von Vorteil, möglichst dünne Holzschichten zu verarbeiten, nur das dauert natürlich. Wenn Du dickeres Holz nimmst wirst Du es vorher nass machen müssen, aber das musst Du testen. Und nicht vergessen wasserfesten Leim zu nehmen... :wink:

Gruss,

Wolf
 

Shorty

Echo-Orakel
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Hallo Wolf,
danke für den Tipp! Habe im Baumarkt vorhin gestöbert.
Habe 4mm starkes Speerholz aus Kiefer ausfindig gemacht. Das würde gehen, in Streifen geschnitten uns Stück für Stück um eine Form verleimt. Ich frage mich nur, wie ich die einzelnen Lagen in Form bringen soll. Also so das diese auch die Rundungen beim aufleimen behalten. Da müsste ich ja jeden Streifen einzeln anpressen und warten bis der trocken ist. Würde mit Sekundenkleber gehen aber mit Holzleim?
 

hlat

Gummipapst
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am besten 1-2 tage in wasser legen. dann quillt das gut auf und lässt sich gut biegen. obs mit sperrholz klappt kann ich nicht sagen... mit weichem holz gehts jedenfalls ganz gut!
danach musst aber ne form haben wo das holz anliegt. sonst verzieht sich das recht schnell!
 

Wolf

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Hallo,

Sperrholz ist eher suboptimal :wink: Das hat mehrere Ursachen. Das erste wäre, darauf zu achten, dass das Sperrholz selbst wasserfest verleimt ist. Meines Wissens nach ist dies nur bei Bootbausperrholz (meist sehr teuer da edle Hölzer) oder einigem Sperrholz für Campingumbauten (hier Gabun) so. Das würde eventuell schon beim Nassmachen für's Biegen zum Problem.

Ausserdem ist Sperrholz grundsätzlich schon teuer, für den Anwendungsbereich hat es aber eher kontraproduktive Eigenschaften. Die Schichten sind ja sperrend verleimt, also um 90° verdreht. Eine der Faserrichtungen trägt aber beim Kescher dann nicht mit, im Gegenteil ist sie sogar sehr schwach und produziert besondere Schwachstellen an Furnierstössen.

Meines Erachtens wären das beste entsprechend schmale Vollholzleisten. 3 mm müsste sich schon sehr gut biegen lassen, aber bei einer sinnvollen Materialstärke von ca. 15 mm wären das schon 5 Schichten die man verleimen müsste, wobei vielleicht auch 4 gehen würden. Wenn man 5 mm noch gut biegen kann wäre das Optimal. Ich denke in dem Fall könntest Du sogar alle drei Schichten in einem Gang verleimen, wobei man den einen Tag auch warten könnte bis die erte Schicht fest ist. Wenn alle drei (oder eben mehr) Schichten getrocknet sind und Du das dann am Griff gegeneinander fixiert hast verzieht sich auch nichts mehr.

Der Vorschlag von CatchAndReleaseIt mit dem Tennisschläger ist übrigens ganz gut was die Eignung als Lehre angeht, es sei denn Du willst was richtig grosses oder was spezielles.

Gruss,

Wolf
 

Shorty

Echo-Orakel
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Hm, das mit dem Sperrholz habe ich so noch nicht bedacht. Schade hatte im Gedanken schon 'nen riesen Kescher. Aber Ihr werdet Recht haben.
Das mit den Faser habe ich mir auch schon überlegt. O.k. Vollholzleisten!
Wenn ich die nun 2 Tage im Wasser aufweiche und zusammenleime, sagen wir erstmal 2 Schichten a 3mm also 6mm dick. Meint Ihr ich könnte diese dann in einem Stück, zur Kescher Form biegen? Macht das Wasser so viel aus? Ich hätte immer angst das es mir spätestens am Griffteil bricht! Die Leisten die ich im Baumarkt in der Hand hatte, waren doch sehr brüchig.
 

Wolf

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Vielleicht verstehe ich Deine Frage falsch, aber der entscheidende Punkt ist ja das Formverleimen, also dass Du das Holz erst in Form biegst und dann verleimst. Erst dadurch ist ja die Rückverformung gesperrt. Wenn Du es verleimst und dann biegst wäre es einfacher, gleich dickeres Holz zu nehmen :wink:

Das Wasser macht beim Biegen sehr viel aus. Die dünnen leisten im Baumarkt sind z.B. schon sehr getrocknet (stehen da schon lange rum und haben eine grosse Oberfläche im Vergleich zum Volumen -> schnelle Trocknung), dadurch auch so spröde. Im Fachhandel bekommst Du Kantenumleimer aus Vollholz in verschiedenen Dicken. Ich denke die 50 m oder was das sind wirst Du nicht brauchen aber frage doch mal in einer Tischlerei nach Resten. Am besten in einer mit Umleimermaschine, zu denen gehen auch andere Tischlerein und entsprechend mehr Reste haben die :idea:

Eine Lehre wirst Du Dir auf jeden Fall bauen müssen, Du musst die Leisten ja in Form verleimen. Eine ansehnliche Zahl Schraubzwingen solltest Du dazu übrigens zu Hand haben.
 

Shorty

Echo-Orakel
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Hallo Wolf, erstmal Gratulation zum 4. Stern:!:
So langsam blicke ich durch. Dann ist es wahrscheinlich auch besser die Leisten im nassem Zustand in Form zu biegen, trocknen zu lassen und dann zu verleimen. Schraubzwingen erledigen den Rest. Ist das so gemeint?
Bist Du eigentlich Tischler?
 

Wolf

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Bin kein Tischler, war aber lange genug mit einer Tischlerin zusammen :wink:

So würde ich den Ablauf auch in etwa angehen. Die Frage ist dann aber noch, wie man das praktisch ausführt. Sinnvoll wäre vermutlich, die ersten zwei Leisten nass in Form zu bringen, also sie wie im Endzustand aufeinander zu legen und an die Lehre zwingen. Dann ein einen oder zwei Tage warten bis sie getrocknet sind, dann kurz trennen um Leim aufzutragen und wieder verzwingen. Bei den weiteren Leisten braucht man dann ja nur noch die neue nass aufzubringen.

Etwas vereinfachen würde sich das natürlich wenn man gleich nass verleimt. Ich kann mal versuchen, mich schlau zu machen ob und wenn ja mit welchem Kleber das dann geht. Kann aber nix versprechen.

Hast Du Dir Gedanken über Form (Waterfahrungen, Einsatzzweck), Netz (also woher) und Netzbefestigung gemacht? Woraus baust Du die Lehre?
 

Shorty

Echo-Orakel
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Bei mir in der Nähe (Oldenburg) bei Bremen gibt es ein Netzhersteller. Den werde ich kontakten. Das Netz gilt es entweder vor Fertigstellung über den Rand zu schieben oder nachträglich zuvernähen. Die Lehre oder Form werde ich aus entsprechend dickem Holz (so wie der Kescherrand nachher tief wird) aussägen. Löcher für die Schraubzwingen natürlich inbegriffen.
Über form und Größe, Netztiefe usw. habe ich ganz konkrete Vorstellungen, da ich schon Erfahrung mit MeFo fischen habe. Deshalb ja auch der ganze Aufwand. Ich bin MeFo Fischer aus Leidenschaft, zwar noch recht unerfahren aber voll infiziert.
Der Kescher wird so zusagen das Prungstück meiner Ausrüstung.
In nassem Zustand zu verleimen, wäre natürlich der Hammer. Würde vieles vereinfachen und Zeit sparen. Ich mache mich auch mal schlau.
Viel Dank schon mal für den regen Gedanken austausch!
Meine Frau ist übrigens Konditorin, wenn Du mal ein Tipp für 'ne Torte brauchst... :lol:
 

godfather

Finesse-Fux
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wow shorty!
das ist ja ein geiles projekt! leider kann ich dir da kaum tipps geben, bin aber sehr gespannt, wie es klappt. machste bitte auch fotos von den einzelnen bauphasen? drücke dir die daumen. :wink:
 

Shorty

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Danke Fishing-Hase!
Habe schon Kontakt zu den Kollegen aus dem anderem Forum aufgenommen.
Werde meinen Plan aber ändern. Ich verfolge Nun Plan B. Das mit dem Bambus. Denke das ist wesentlich einfacher und eigentlich wollte ich einen aus Bambus haben. Werde berichten, wenn es so weit ist.
 

Uruviel

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was mir noch einfällt: Rattan läßt sich unter Hitzeeinwirkung biegen und bleibt nach dem Abkühlen in Form - wäre also eine Alternative.
So werden die Rattan-Möbel hergestellt (Lötlampe drauf und vorsichtig biegen)
 

Shorty

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Danke Uruviel,
habe mich auch dazu entschieden. Das andere ist nicht nur zu aufwendig, der Kescher wird mir dann auch zu schwer. Bambus kann man auch unter Hitze Einwirkung biegen. Da mach ich mal ran, wenn ich die Zeit finde.
Gibt es einen Unterschied zwischen Rattan und Bambus?
 

Happynes

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Denk aber drann das du bei bambus heißes wasser bzw heißen wasserdampf brauchst um ihn biegen zu können.
wenn du bambus nur in kaltes wasser legst nimmt er so gut wie kein wasser auf und wird dir beim biegen brechen.
gruß
thomas
 

Uruviel

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@shorty: ups, hatte deinen beitrag übersehen

so weit ich weiß (ok, ich gebs zu: sendung mit der maus :oops: ), muß man rattan zum biegen lediglich erwärmen, ohne wasser
zu bambus kann ich nix sagen

rattan dürfte aber schwerer zu bekommen sein - es sei denn jemand haut alte rattanmöbel weg...

cu mike

scheinbar werden für etliche asiatische kampfsportarten holzstöcke aus u.a. rattan verwendet:
http://cgi.ebay.de/Bo-Stab-Rattan-E...oryZ9189QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem
3cm durchmesser sind aber glaub ich zu viel für dich - oder?

ansonsten verkaufen etliche leute bei ebay noch günstig alte rattan-möbel (garderobenständer für 15€ z.b.)
 

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