Eigenbau Nachbau eines Lieblingswobblers


Sicherlich ist es jedem von uns schon so gegangen: Man hat einen Lieblingswobbler, mit dem man regelmäßig gut fängt und wünscht sich genau diesen Wobbler in einer anderen Farbe. Leider gibt es dann im Laden genau diesen in der gewünschten Farbe nicht. Das war für mich der Beweggrund, meinen Lieblingswobbler nachzubauen und nach meinen Vorstellungen zu lackieren.

Für jeden, der einen solchen Nachbau ausprobieren möchte, habe ich hier die einzelnen Arbeitsschritte, die ihr auf euer Model übertragen könnt, näher beschrieben.

Material:

– Abachi/Balsa Holz
– 0,75/1 mm Makrolon für die Tauchschaufel
– 0,6 mm Edelstahldraht/  ich habe dafür auch schon Klaviersaiten verarbeitet
– 2K Kleber 5min.
– Nägel und eine Holzleiste für das Biegegerüst der Drahtachse

Werkzeug:

– Schere
– Bleistift
– Laubsäge/Dekupiersäge
– Kleiner Schraubstock
– Schnitzmesser
– Feile
– Schleifpapier
– Schieblehre
– Kleiner Hammer
– Hand Bohrmaschine/ Dremel o.ä
– Spiralbohrer 1mm
Als ersten Schritt zum Nachbau des Wobblers wird die Form des Originals auf dünne Pappe übertragen. Die daraus entstehenden Schablonen dürfen ruhig etwas größer als das Original sein. Somit bleibt etwas Spielraum zum Abschleifen.

Zunächst wird die Seitenschablone auf das Abachi Holz übertragen und ausgesägt.

Dann wird die Schablone mit der Draufsicht übertragen. Auch jetzt heißt es:
„Ran an die Säge.“

Nachdem man jetzt schon eine grobe Form erahnen kann, darf die Säge erst mal auf die Seite gelegt werden.

Im nächsten Schritt werden die groben Kanten des Rohlings mit einem geeigneten Messer langsam nach Vorlage des Originals runtergeschnitzt.

Unser Rohling lässt nun schon das Resultat erahnen.

Jetzt geht`s an die Feinarbeit. Dafür sollte ein feines Schleifpapier mit der Körnung 100/120 verwendet werden.

Der nun fertig bearbeitete Holzkörper macht dem Original schon fast Konkurrenz.

Weiter geht`s mit dem Biegen der durchgehenden Drahtachse. Dafür  habe ich mir, wie auf dem Foto ersichtlich, ein Hilfsgerüst angefertigt.

Die nächste Hürde auf dem Weg zum Nachbau ist das exakte Durchsägen des Rohlings in der Mitte.

Als Nächstes kann nun eine Sichtprüfung der vorhin gefertigten Drahtachse am Holzkörper erfolgen.

Stimmt dies mit dem Original überein, geht es mit der Schablone für die Tauchschaufel weiter, die wir aus dünner Pappe ausschneiden. Die Schablone wird auf das Makrolon übertragen und ausgesägt. Die Kanten werden mit einer Feile oder feinem Schleifpapier etwas gerundet

In die Tauchschaufel muss nun noch ein Schlitz für die Frontöse gefräst werden. Dafür benutze ich einen 1-mm Bohrer. Desweiteren bekommen unsere Holzkörperteile ebenfalls einen Schlitz für die Aufnahme der Tauchschaufel.

Wenn ihr bisher alles richtig gemacht habt, dann solltet ihr nun den Rohling in zwei Hälften, die Tauchschaufel sowie das Drahtgerüst vor euch haben.

Jetzt wird zum letzten Mal eine Probe durchgeführt. Hierzu werden die 4 Teile zusammengesteckt und mit dem Original verglichen. Stimmt alles, dann geht es an das Zusammenkleben. Zuerst den Körper zusammenkleben. Nach dem Trocknen den Spalt für die Tauchschaufel von Kleberesten reinigen und dann die Tauchschaufel einkleben. Dazu den Wobbler mit der Hecköse in den Schraubstock einspannen und darauf achten das die Schaufel mittig und waagerecht sitzt. Mit dem Restkleber den Holzkörper einstreichen. Der wird somit versiegelt und die Oberfläche gehärtet. Nach dem Trocknen mit feinem Schleifpapier die Oberfläche anrauen und grundieren.

Jetzt noch nach Belieben lackieren oder mit Wasserfarben bemalen. Die Farben dann mit Klarlack übersprühen und mit Epoxy/Uhu endfest versiegeln. Danach noch mal eine Schicht Klarlack für den Glanz, und fertig ist der Nachbau eures Lieblingswobblers.

Viel Spaß!!!

Euer Joe aka Enter

A
astrein alter ,nur mit deinen lackierkünsten komm ich noch nich nach !!
G
ganz starke anleitung, jo! :D
möge dir dein eigenbau noch mehr fische bringen, wie die urform! :mrgreen:
L
sehr geiler artikel!! mehr davon :D
gruß leo
C
super artikel, enter 8O der kleine sieht wirklich spitze aus! jetzt noch ne kleine glasrassel zwischen die hälften gelegt, und der fängt besser als das orginal :wink:
O
Super geschrieben und bebildert, genau so was such ich!!
:D
Olli
A
hey joe! 8) sehr geiler bericht!

hab trotzdem 2 fragen :roll: :

a) wie gewährleistest du es, dass du den rohling genau halbierst? man hat ja keine geraden kanten mehr zum abmessen. einfach per auge? gäbe es vielleicht ne möglichkeit, den klotz erst zu halbieren, dann fest – aber trotzdem später lösbar – wieder zusammenzufügen, um dann die form herauszuarbeiten?

b) fertigst du keine nut für die drahtachse? oder ist abachi so weich, dass man die beiden hälften einfach mit draht so fest zusammendrücken kann, dass die achse sich ihre eigene nut schafft?
D
fertigen nicht nur geile köder an. auch die artikel sind schön aufgebaut. klasse.
E
endgeiler Bericht :lol:
L
Super Bericht und schön bebildert :D
F
Besser gehts wohl nicht mehr! :D Absolut Top! Daanke für den tollen Artikel!
Z
echt geil :D gefällt mir sehr gut
W
klasse joe!!!
E
a) hi fred, ja habe ich einfach per augenmass gemacht. die perferktere lösung ist natürlich wie du schreibst den klotz vorher zu halbieren. ist aber nicht nötig wenn man genau sägt :wink:

b) die drahtachse wird an den beiden enden miteinander verschlungen. an diesem punkt habe ich aus den körperhälften jeweils etwas material herausgefräst. der draht hat nur einen durchmesser von 0,6-0,8mm das lässt sich locker in den körper drücken. sogar ohne werkzeug.
E
thx für das viele lob. :oops: muß aber sagen, hat mir großen spass gemacht den bericht zu erstellen. :wink:
A
wenn man denn ne möglichkeit hätte, die hälften fest aber dennoch lösbar miteinander zu verbinden ... :?: ich wüsste nicht wie. wenn's so auch gut, umso besser!

wirklich sehr, sehr schön geworden, enter!
T
Hi Joe,

jetzt sind noch nicht mal meine geliebten Hornets vor dir sicher, ist ja der Hammer was du da so alles mit ein bißchen Holz und Zubehör hinbekommst 8O
Wie sieht es denn gewichtsmäßig aus, wieviel wiegt denn deine Hornisse?
E
ich habs schon probiert. (beim pikebait) habs mit ganz normalem uhu an drei punkten zusammen geklebt und nach der bearbeitung mit einem scharfen messer wieder getrennt. bei großen ködern mit durchgehenden achsen muß man den holzklotz vorher in der mitte duchsägen. denn, so genau kann nachher keiner von hand sägen :wink:
E
hi thomas, macht voll spass so einen winzling nachzubauen. wieviel der wiegt? :roll: habe nur ne anlalog waage (du weißt schon, wegen den jerks war die immer ausreichend :wink:) auf der wiegen die beiden "nichts" :wink: werde aber mit der digiwaage nachwiegen. :wink:
D
Interessanter Bericht! Für so kleine Köder hät ich nicht die Geduld... :)
Gr D
K
geilet dingen!!! die frage mit der nut zwischen den hälften für den draht würde mich aber auch interessieren :D
T
Klasse!!! Vor allem die Farben des Wobblers zeugen von Künstlerhand.
Ich hab' das auch schon mal probiert (mit Balsa) und habe den (absolut notwendigen) Draht einfach durch ein zuvor gebohrtes kleines Loch geschoben und dann mit Harz darin fixiert. Das geht prima mit einer Bohrmaschine die in einer Führung läuft. Man braucht auch gar nicht ganz durchzubohren, Mit etwas Geschick lässt sich der Draht auch so durchs weiche Balsa schieben.
Das Auseinandersägen der Hälften empfand ich immer als "suboptimal", da der schöne einheitliche Körper auseinandergerissen wird und nachher nie wieder so schön zusammenkommt. Die Halbierung bleibt die Schwachstelle.
Ein Problem wird dann allerdings der Drilling am "Bauch" des Wobblers. Aber auch dafür habe ich ein Lösung. (Ist aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss)
Ich vermisse an dem Wobbler noch die Bebleiung. Ich finde das ist immer der Entscheidende Punkt. Ich experimentiere da viel rum und bin für Vorschläge dankbar. (An welcher Stelle ... wieviel Blei). Oder sag' jetzt bloss Dein Wobbler wobbelt ohne Blei?!?!?
E
hallo tiger,
bei einem wobbler mit einem gesamtgewicht von 3gr. ist es nicht möglich noch blei reinzupacken. durch die achse und die andere hardware (drillinge usw.) habe ich jetzt schon ein gewicht von 4 gr. . da ich einen köder wollte der wie das original max. 1,5 m tief läuft reicht das gewicht der hardware aus. 1 gr. mehr und ich hab einen sinker. :wink:
bei "größeren" wobblern (mehr holz in der breite, und/oder höhe und länge) ist ein ausbleien natürlich nötig. zu der genauen platzierung kann ich keine pauschal antwort geben. zu den normalen stellen habe ich auch schon gewicht auf der oberseite angebracht um eine mehr "schlingernde" bewegung zu erhalten :idea:
check doch mal das köderbau forum. stell deine fragen dort rein. "da werden sie geholfen" :wink:
E
hallo köfi...
deine frage habe ich oben schon beantwortet (schau mal bei der frage von "angeliter") :wink:
E
also, meine analog waage hat mich nicht im stich gelassen. beim nachwiegen hat die digiwaage genau wie die andere 4gr. gemeldet. :wink: mein nachbau schwimmt aber noch :wink:
T
Das nenne ich dann doch mal perfekt 1=1 kopiert... :wink:
I
Schöner Bericht...wie lange hast Du den für die Fertigstellung gebraucht?
E
hallo imo1,
habe ca. 3 std gebraucht. jetzt würde es natürlich schneller gehen da doch einige arbeiten nur einmal gemacht werden müßen. die schablonen, die hilfskonstruktion für die drahtachse und die vorrichtung um den schlitz aus der schaufel zu fräsen. 8)
I
Danke für die schnelle Antwort......
G
dann bin ich mal gespannt, wann deine ersten eigenbauten in der galerie erscheinen. :D
A
Absoluten Mega- Respekt!!!!! Da hast du dir viel Arbeit gemacht mit dem Bericht!! Klasse Bauanleitung!!!
L
wann geht der Enter-shop online :roll:

klasse gemacht, der kleine gefällt mir sup :roll: gut.
die Arbeit die du dir machst, gebührt ein grossen Respekt und auch das können hast du

würde ich mir gerne ne scheibe von abschneiden
mfg Lachsy
T
echt super Bericht und gute Handwerkskunst!
Klasse!

kleiner Tip am Rande (vielleicht auch bekannt?!)
Ich lege meine Selbstbau wobbler vor dem Lackieren in Leinölfinis ein paar Tage ein. Das schützt zusätzlich vor Eindringen von Wasser und anschließendes Abplatzen des Lackes . Natürlich muss man den wobbler vor dem Lackieren laaange Trocknen lassen und 1-2 mal Grundieren.
Und noch ein kleiner Tip zum Kopieren.
Zum genauen anreisen der Körperform benutze ich gerne eine Konturenschablone (einstellbare Nadelpins aus Kunsstoff die sich am körper anlegen, und fixiren lassen )
T