Fangberichte Großhecht-Alarm bei Conni in Dranske/Rügen


Zusammen mit Hechtsprung und Georg war ich am vorletzten Wochenende des Januars 2003 bei Frank „Conni“ Conrad auf Rügen. Er sollte uns zum Meterhecht führen. Wie Ihr auf den Bildern hier sehen könnt, hat das auch funktioniert. Und das bei einer Angelzeit von knapp 8 Stunden!

Während Georg mit Hechtsprung-Filmchef Micha und dem Kameramann bei Conni auf dem Boot war, begleitete ich die Kollegen Michu und Wenzi – beide Stammgäste von Conni und deshalb natürlich ebenfalls erfahrene Großhecht-Angler. 

Georg fing den Meter (exakt: den Meterfünfzehn) zur Mittagszeit nachdem er schon einige kleinere Hechte (so um die 80 cm) mit seinem Nils Master-Wobbler (blau-weißes Heringsimitat) dingfest machen konnte. Dann schlug Connis große Stunde. Auch er konnte nach kurzem und hartem Drill eine Boddenmutti anlanden. Ich hatte in den Abendstunden Erfolg: meinen Stump Jumper, den ich ganz langsam durch die Fahrrinne zog, schnappte sich ein Ostseemonster von 1,1 m Länge. Der Drill war kein Problem, denn die Mutti stellte sich anfangs nur rein und ließ sich dann relativ schnell ans Boot pumpen. Bei der Landung kam es dann noch zu kleineren Komplikationen, weil der Fisch fast ein wenig zu wuchtig für den Kescher war. Der Wobbler verfing sich in den Maschen und Wenzi, der das Landungsmanöver leitete, musste beherzt zupacken und den Fisch von Hand landen. Das hat aber gut geklappt und so hatten dann auch alle Grund zur Freude.

Noch ein paar Details:

Die Frage, warum es so schnell mit dem Meter funktioniert hat, ist schnell beantwortet: im Bodden ist die Konzentration an Großhechten sowieso sehr hoch. Im Januar ziehen dann auch noch die großen Ostseehechte, die normalerweise den Heringsschwärmen in der Ostsee nachgehen, in die Bodden, um hier dann im März abzulaichen. Das führt dazu, dass man hier eine europaweit einzigartige Konzentration an Großhechten antrifft. Zudem war der Bodden noch einige Wochen zugefroren und die Fische hatten Ruhe vor Anglern und Berufsfischern. Die Bedingungen waren also ideal. Und sie werden in den nächsten Wochen immer besser, denn immer mehr Ostseehechte sind auf dem Weg in die Rügenschen Boddengewässer.

Gefangen haben wir die Fische samt und sonders in der Fahrrinne. Sie stellt die tiefste Struktur dar und somit ist das Wasser zu dieser Jahreszeit dort am wärmsten. Außerdem nutzen die Hechte die Strömung innerhalb dieser Rinne, um sich in den Bodden treiben zu lassen. Nur, wenn die Sonne jetzt mal richtig auf die Plateaus brettern sollte, fängt man die Fische auch im Flachwasser auf den Erhebungen.

Die besten Köder sind Blinker, Wobbler und Gummis. Es hat sich herausgestellt, dass weiß-blau oder weiß-gelb die beste Farbe ist, da sich die Heringsfresser anscheinend am liebsten auf Heringsimitate stürzen.